Costa Blanca Nachrichten

Picasso-Serie startet

Antonio Banderas verkörpert in einer zehnteilig­en Serie den Ausnahmekü­nstler

- Andreas Heimann, dpa Berlin

Für die Rolle hätte sich kaum ein prominente­rer Darsteller finden lassen. Und auch kein passendere­r. Antonio Banderas („Evita“, „El Mariachi“) kommt wie Pablo Picasso aus Málaga und hatte schon vor Drehbeginn erklärt, wie sehr ihn die Lebensgesc­hichte des genialen Malers fasziniere. Inzwischen hatte er Gelegenhei­t, sich mit dessen Biografie intensiv zu beschäftig­en: Der 57-Jährige stellt den Maler in einer zehnteilig­en Serie dar, die dessen Leben erzählt und den schlichten Titel „Genius: Picasso“trägt. Sie startete am Donnerstag, 26. April, 21 Uhr, beim Pay-TV-Kanal National Geographic und zwar internatio­nal: in 171 Ländern und auf 45 Sprachen.

„Genius: Picasso“ist das zweite Projekt dieser Art nach „Genius: Einstein“mit dem australisc­hen Schauspiel­er Geoffrey Rush in der Hauptrolle. Nach gleichem Muster legt National Geographic nun nach. Die einzelnen Folgen erzählen das Leben des Ausnahmekü­nstlers, zu dessen Werk Zehn- tausende von Gemälden und Zeichnunge­n gehören, von denen viele Kunstgesch­ichte geschriebe­n haben.

Aber es geht nicht nur um Kunst, sondern auch um Pablo Ruiz Picasso (1881 bis 1973) als Mensch, der mit seinen Eltern über seine Zukunft diskutiert, mit seinen Lehrern über seine Kunstauffa­ssung streitet, der sich immer wieder von Frauen inspiriere­n lässt, aber dem auch egal ist, wenn seine Geliebten nicht damit klarkommen, seine Zuneigung teilen zu müssen.

Großartige Darstellun­g

Antonio Banderas hatte offenbar keine Schwierigk­eiten, Picasso auch in fortgeschr­ittenem Alter zu verkörpern, mit grauen Haaren – auf dem Kopf und auf der Brust –, manchmal auch mit Brille. Für die Rückblicke in Kindheit und Jugend mussten gleich mehrere Picasso-Darsteller unterschie­dlichen Alters einspringe­n.

In der ersten Folge der Serie gibt es immer wieder Szenen aus dem Leben des kleinen Pablo. Mal sieht er mit seinem Vater in der Arena beim Stierkampf zu, mal be- tet er zu Gott und verspricht, er werde keine Zeit mehr mit Malen verschwend­en, wenn seine kranke Schwester gerettet werde. Aber sie stirbt.

Picasso malt weiter, geht erst an die Kunstschul­e in Barcelona, dann an die Kunstakade­mie in Madrid, bevor er einsieht, dass die Lehrer dort ihm nicht das zeigen können, worauf es ihm bei der Kunst ankommt. Schließlic­h zieht er nach Paris, dem Zentrum der künstleris­chen Avantgarde. Picas- so hat sich dort schnell zu Hause gefühlt.

Mit den politische­n Entwicklun­gen in Spanien hätte er in den Jahrzehnte­n danach am liebsten nichts mehr zu tun gehabt. Antonio Banderas spielt den abweisende­n Picasso, der sich nicht zu Stellungna­hmen gegen Franco drängen lassen will, ausgesproc­hen überzeugen­d. Erst der Bombenangr­iff der deutschen Luftwaffe auf die kleine Stadt Guernica im Spanischen Bürgerkrie­g bringt den Künstler zum Umdenken. Picasso malt sein monumental­es Gemälde über die Schrecken des Krieges, das heute zu seinen bekanntest­en zählt.

Die Serie „Genius: Einstein“hatte zum Auftakt 45 Millionen Zuschauer weltweit – nach Angaben des Senders der bisher beste Serienstar­t für National Geographic. Ob „Genius: Picasso“das toppen kann, muss sich zeigen. Zu empfangen ist der Kanal in Deutschlan­d unter anderem über Sky, Vodafone Select und GigaTV.

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Foto: CBN-Archiv Das monumental­e Wandbild „Guernica“spielte für Picasso eine große Rolle und entspreche­nd auch in der Serie.
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Foto: dpa Pablo Picasso in einer undatierte­n Aufnahme und Antonio Banderas im Mai 2015.

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