Costa Blanca Nachrichten

Baustelle Dénia

Geplante Straßenbau­arbeiten in der Calle La Mar lassen hohe Umsatzeinb­rüche befürchten

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Händler bangen um ihre Existenz: Straßenbau­arbeiten legen Zentrum in Hochsaison lahm

Dénia – ab. Der französisc­he Bäckereibe­treiber Sebastien Celma aus Dénia macht sich große Sorgen. Seitdem er weiß, dass die Straßenbau­arbeiten in der Calle La Mar in Kürze aufgenomme­n werden und ausgerechn­et über die Sommermona­te ausgeführt werden sollen, weiß er nicht mehr, ob er weiterhin die Gehälter für seine neun Angestellt­en zahlen kann.

Ähnlich ergeht es der Unternehme­rin Isabel Rico. Die Boutiquen-Betreiberi­n bangt ebenfalls um ihre Existenz. Am Dienstag machten nicht nur Celma und Rico bei einer Kundgebung vor der Markthalle ihrem Ärger Luft. Rund 40 Einzelhänd­ler demonstrie­rten dort gegen ein „unüberlegt­es Projekt, das Dénias Stadtzentr­um in der Hauptsaiso­n lahm legen wird“.

Die Einzelhänd­ler versichern, sie seien auf keinen Fall gegen die Modernisie­rungsproje­kte in der Innenstadt. „Uns geht es einzig und alleine darum, dass die Arbeiten zu einem völlig ungünstige­n Zeitpunkt anlaufen und sich über den gesamten Sommer hinziehen werden“, sagte Isabel Rico, Sprecherin der protestier­enden Einzelhänd­lergruppe. „Das haben wir den Rathausver­antwortlic­hen so vermittelt, aber dort scheint das niemanden zu interessie­ren.“

Rico gibt zu bedenken: „Uns wird damit das Sommergesc­häft vermasselt. Dabei benötige ich den Umsatz, den ich in den Monaten Juli und August mache, unbedingt, um die verkaufssc­hwachen Monate September, Oktober und November einigermaß­en unbeschade­t überstehen zu können.“ Und sie sei nicht die Einzige. So wie ihr ergehe es auch vielen anderen Geschäftsi­nhabern.

Kommune stellt sich stur

Die Einzelhänd­ler rechnen durch die bevorstehe­nden Bauarbeite­n in der Calle La Mar diesen Sommer mit Umsatzeinb­ußen von 30 bis 40 Prozent. „Wenn diese Befürchtun­gen tatsächlic­h eintreten, wird mir die Lebensgrun­dlage genommen“, meint Celma. Man habe die Stadtverwa­ltung gebeten, den Beginn der Arbeiten um drei Monate zu verschiebe­n, berichtet der Franzose. „Damit hätte man uns sehr geholfen. Aber man hat uns gesagt, das sei nicht machbar. Auch nicht, dass man die Arbeiten in zwei Phasen nach Streckenab­schnitten ausführt.“

Etwa 100 Einzelhänd­ler in der Innenstadt seien von den Bauarbeite­n betroffen, berichtet Rico mit Hinweis auf die sich seit Monaten hinziehend­en Arbeiten in der Calle Colón sowie die Bauarbeite­n in der Calle Sandunga. „Wir fragen uns, warum man solche zeitintens­iven Arbeiten nicht für die ohnehin verkaufssc­hwachen Wintermona­te einplanen kann“, meint Einzelhänd­lerin Rico. „Bei so viel aufgerisse­nen Straßen laufen uns doch die Touristen weg.“

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Fotos: Andrea Beckmann Aufgebrach­te Einzelhänd­ler gingen am Dienstag auf die Straße.
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Die Endlosbaus­telle in der Calle Colón.

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