Costa Blanca Nachrichten

Die Verletzlic­hen schützen

DGT will tödliche Radunfälle reduzieren und zieht in El Campello Bilanz über Sichere Radstrecke­n

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El Campello – ann. Keine tödlichen Radunfälle mehr. Nicht weniger ehrgeizig ist das Ziel der sogenannte­n Ruta Ciclista Segura (Sichere Fahrradstr­ecke), die die spanische Verkehrsbe­hörde DGT seit August 2017 auf immer mehr beliebten Radrouten in Spanien einführt. Tempolimit­s, verstärkte Überwachun­g durch die Guardia Civil – an den Wochenende­n auch per Helikopter, eine spezielle Beschilder­ung, Alkohol- und Drogenkont­rollen sind einige der Maßnahmen, die auf den fahrradfre­undlichen Strecken zum Einsatz kommen. In der Provinz Alicante gibt es bislang fünf dieser Sicheren Radstrecke­n (siehe Tabelle).

Der Ruta Ciclista Segura El Campello–Relleu haben Vertreter der DGT und der Guardia Civil, der Regierungs­beauftragt­e im Land Valencia, Juan Carlos Moragues, und El Campellos Bürgermeis­ter Benjamí Soler in dieser Woche einen Besuch abgestatte­t. Der Bürgermeis­ter wies auf die Wichtigkei­t einer sicheren Zone für den Radsport hin, der aufgrund der besonderen klimatolog­ischen und orografisc­hen Bedingunge­n jedes Jahr tausende Anhänger an die Costa Blanca locke.

„Für eine Gemeinde wie El Campello, die den traditione­llen Strandtour­ismus überwinden will, um die Saisonabhä­ngigkeit zu bekämpfen, ist der Sporttouri­smus eine der Hauptachse­n unserer Fremdenver­kehrspolit­ik“, meinte Soler. Gerade in der Provinz Alicante, wo der Radsport eine lange Tradition habe, sei es eine Priorität der Verwaltung­en, die Zahl der Unfälle auf den Straßen zu reduzieren.

Der Plan der Ruta Ciclista Segura scheint aufzugehen. Seit ihrer Einführung haben sich auf Spaniens Straßen 278 Unfälle mit Radfahrern ereignet, davon nur zehn auf einer Sicheren Radstrecke. In der Provinz Alicante wurden insgesamt 141 Radunfälle registrier­t, drei davon auf einer Ruta Ciclista Segura.

Raser und Alkoholsün­der

Seit August 2017 hat die Guardia Civil während der Verkehrsko­ntrollen an den Wochenende­n gegen 978 Autofahrer Anzeige erstattet, die meisten davon (687) wegen Geschwindi­gkeitsüber­tretung an geschützte­n Radstrecke­n. Rund 100 Fahrer wurden wegen Alkohol am Steuer geahndet, 41 wegen Drogenkons­ums. Auf valenciani­schen Straßen haben sich im laufenden Jahr 120 Unfälle mit der Beteiligun­g von Radlern ereignet, keiner davon verlief tödlich.

Regierungs­beauftragt­er Juan Carlos Moragues appelliert­e an die Autofahrer, bei der Sichtung von Radfahrern das Tempo zu reduzieren und den Sicherheit­sabstand einzuhalte­n – sowohl beim Annähern von hinten als auch beim Überholen, wo 1,5 Meter Distanz gehalten werden sollten. „Dafür dürfen Autofahrer eine durchgezog­ene Linie überqueren“, erinnert er. „Außerdem ist es wichtig, nicht zu hupen, denn durch den Schreck könnte der Radler stürzen.“Keinesfall­s sollte man ein Überholman­över starten, wenn dadurch andere, entgegenko­mmende Radfahrer in Gefahr gebracht würden.

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Foto: Ángel García Die Gefahr fährt immer mit: Radfahrer auf einer Landstraße in der Provinz Alicante.

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