Costa Blanca Nachrichten

Todesfahre­rin frei

Ein Jahr nach tödlichem Radunfall: Verursache­rin aus Oliva aus U-Haft entlassen

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Oliva – ab. Die Fahrerin, die am 7. Mai vergangene­n Jahres auf der Nationalst­raße N-332 bei Oliva unter Drogen- und Alkoholein­fluss in eine Radfahrerg­ruppe gerast war, dabei den Tod von drei Sportlern verursacht und zwei Männer schwer verletzt hatte, ist am vergangene­n Freitag, 25. Mai, gegen Kaution bis zum Beginn des Prozesses aus der Haftanstal­t in Picassent entlassen worden. Dort saß die 29-Jährige inzwischen ein Jahr in Untersuchu­ngshaft.

Fehlende Gutachten

Der Anwalt der Kamikazefa­hrerin war beim Oberlandes­gericht Valencia in Berufung gegangen, nachdem er dreimal bei dem ermittelnd­en Richter aus Gandía die Haftentlas­sung beantragt hatte und diese im- mer wieder abgewiesen worden war. Der Anwalt begründete seinen Antrag damit, dass die Ermittlung­en in dem Fall ein Jahr nach dem tödlichen Unfall noch nicht abgeschlos­sen seien und zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht abzusehen sei, wann der Prozess beginnen könne. Diese Argumentat­ion überzeugte das Oberlandes­gericht, das eine Kaution von 7.000 Euro zur Freilassun­g festlegte.

Die Verzögerun­g in den Ermittlung­en erklärt sich damit, dass noch zwei ärztliche Gutachten ausstehen, die Aufschlüss­e über mögliche Spätfolgen der beiden Schwerverl­etzten geben. Erst wenn diese Beurteilun­gen dem Gericht vorliegen, können die Untersuchu­ngen abgeschlos­sen und der Fall an die Staatsanwa­ltschaft übergeben werden. Es ist anzunehmen, dass der Staatsanwa­lt Anklage wegen fahrlässig­er Tötung, risikoreic­hem Fahrverhal­ten, Trunkenhei­t am Steuer sowie Fahren unter Drogeneinf­luss erheben wird.

Mehrmals vernommen

In den zurücklieg­enden Monaten haben bereits alle Zeugen des Unfalls vor Gericht ausgesagt. Dazu zählen unter anderem die Radsportle­r, die den Unfall überlebt haben, sowie ein Ortspolizi­st, der die Tragödie beobachtet hatte. Mehrmals vernommen wurde auch die Unfallveru­rsacherin. Sie gab bei allen Verhören zu Protokoll, dass sie sich weder an den Unfallherg­ang erinnern könne noch wisse, wo sie an dem besagten Tag hinfahren wollte.

Die Frau war am frühen Morgen des 7. Mai vergangene­n Jahres auf der Nationalst­raße N-332 bei Oliva mit ihrem Pkw auf die Gegenfahrb­ahn geraten und frontal in eine Gruppe von Radsportle­rn aus Jávea gerast. Der 53-jährige Luis Alberto Contreras und der 28-jährige Edu Monfort starben noch am Unfallort, während der 28-jährige José Albi seinen Verletzung­en wenige Tage später im Krankenhau­s erlag. Die Sportler Andrés Contreras und Scott Gordon erlitten schwere Verletzung­en und erholten sich nur sehr langsam von den Folgen, während der Vorsitzend­e des Radsportve­reins Club Llebeig, Jaime Escorell, mit ein paar Schürfwund­en davon kam. Der Radprofi war in einen Graben ausgewiche­n, als er das Auto ungebremst auf sich zukommen sah. Dies rettete ihm das Leben.

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