Es kracht und knallt schon mal
Mascletás beginnen mit hohen Sicherheitsvorkehrungen – Nachtbusse halten, wo Frauen es wünschen
Alicante – ck. Der ungewöhnlich regenreiche Juni bereitet den Hogueras-Feierlichkeiten einige Schwierigkeiten: Das Festival der Musikkapellen und ein großes Straßenfest wurden wegen dunkler Wolken abgesagt. Das erste Knallfeuerwerk am Samstag auf dem Luceros-Platz war dann den Opfern der Häuslichen Gewalt gewidmet, am Sonntag knallte es rund um den Platz als Vorgeschmack auf die Große Woche der Hogueras, wenn ähnlich den Fallas in Valencia haushohe Figuren abgefackelt werden. Die Mascletá genannten ohrenbetäubenden Knallfeuerwerke lockten Tausende von Zuschauern an und setzten ein großes Sicherheitsaufgebot in Gang.
Nicht nur die Wolken sorgen für Unmut bei der Bevölkerung. Auch der Fiesta-Stadtrat versteht keinen Spaß. Den Wohnungsbesitzern rund um den Platz und am Paseo General Marvá wurde es aus Sicherheitsgründen vom Rathaus untersagt, von ihren Balkonen oder offenen Fenstern aus den lärmenden Raketendonner zu verfolgen. Wer dennoch auf dem Balkon steht, riskiert Strafen von 600 Euro.
Das Rathaus will sichere Feiern. Das betrifft die Gefährdung durch Feuerwerkskörper und durch Terroristen. 4.000 Einsatzkräfte, darunter 1.000 Polizisten, sollen die Menschenansammlungen in geordnete Bahnen lenken. Taschen und Rucksäcke werden kontrolliert. Die Guardia Civil bewacht besonders die Transporte von Sprengstoff für die Feuerwerke am Sant Joan-Strand und am Postiguet-Strand vom 25. bis 29. Juni.
Zwischen dem 15. und dem 25. Juni verkaufen 14 Buden in der Stadt Chinakracher, Pfennigschwärmer und Böller. Sie lagern zwischen 20 und 25 Kilo hochexplosiven Materials. Ob das nachts sicher sei, sorgt sich die Alicantiner Vereinigung von PyrotechnikHändlern in der Zeitung „Información“. Sie selbst räumen nachts ihre Buden aus und fordern, dass in Industriegebieten Container aufgestellt werden, in denen das Material sicher lagern kann.
Wie die erste Mascletá zeigte, die den Opfern der Häuslichen Gewalt gewidmet war, legt das Rathaus ein hohes Bewusstsein für die Belange von Frauen an den Tag. Frauen, die Nachtbusse benutzen, können den Fahrer bitten, dort zu halten, wo es für sie am günstigsten ist, um lange Wege durch die Nacht und sexistische Übergriffe zu vermeiden.