Costa Blanca Nachrichten

Zuviele Rostlauben auf Spaniens Straßen

Durchschni­ttsalter der Autos bei über zwölf Jahren – Automobill­obby fordert Umdenken in Steuerpoli­tik

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Madrid – sk. Die Spanier fahren immer ältere Autos. Der Verband der Automobilf­abrikanten Anfac beziffert das Durchschni­ttsalter spanischer Boliden auf über zwölf Jahre. Demnach rollen 61,8 Prozent aller Pkw seit mehr als zehn Jahren über hiesige Straßen. In dem Zusammenha­ng verweist der Anfac-Verband auf ein Umweltprob­lem, denn je älter ein Fahrzeug sei, desto mehr Schadstoff­e würde es ausstoßen. „100 neue Autos stoßen ungefähr so viele Schadstoff­e aus wie eins aus den 1970er Jahren“, sagte AnfacVizep­räsident Mario Armero.

Der Autoverkau­f zieht in Spanien seit 2012 aber wieder an. Und zwar Jahr für Jahr. 2017 ließen Halter 1,23 Millionen neue Fahrzeuge zu, 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotzdem trägt das nicht zu einer wesentlich­en Rosskur der Flotte bei. Oftmals – in 56 Prozent aller Fälle – bleibt das alte Fahr- zeug Spaniens Straßen erhalten. Von den 2,1 Millionen Gebrauchtw­agen, die vergangene­s Jahr den Besitzer wechselten, lag das Baujahr mehr als eine Dekade zurück, 166.129 Pkw waren sogar älter als 20 Jahre. So erklärt sich auch, dass die Zahl der Autos in Spanien stetig steigt. Auf 1.000 Einwohner kommen inzwischen 507 Fahrzeuge.

Angesichts der hohen Arbeitslos­igkeit von 16 Prozent und der geringen Löhne rechnet nicht ein- mal die Automobili­ndustrie damit, wieder das Vorkrisenn­iveau von jährlich 1,6 Millionen verkauften Neuwagen zu erreichen.

Also plädiert Anfac für eine Steuerpoli­tik, die eher am Schadstoff­ausstoß und am Nutzen als am Besitz von Autos ansetzt. In diese Richtung marschiere­n bereits einige Städte wie Madrid, und die strengeren ITV-Regelungen zielen nicht zuletzt darauf ab, alte Autos aus dem Straßenver­kehr zu ziehen.

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