Katalanen schmieden Pakt mit England
Am 20. Juni 1705 schloss eine Gruppe katalanischer Adeliger und Großgrundbesitzer in Vertretung des Fürstentums Katalonien in Genua einen politisch-militärischen Pakt mit dem englischen Königreich, das im spanischen Erbfolgekrieg mit den Habsburgern gegen die Bourbonen kämpfte.
Georg von Hessen-Darmstadt, der im April 1701 wegen seiner Nähe zum Erzherzog Karl von Österreich als Vizekönig von Katalonien abgesetzt worden war, hatte im Mai 1704 einen Versuch unternommen, Barcelona einzunehmen. Die Landung einer niederländischenglischen Flotte scheiterte indes ob der geringen Unterstützung ihrer einheimischen Verbündeten.
Daraufhin verschärfte der neue katalanische Vizekönig Fernández de Velasco, der vom spanischen König Felipe V. ohne Konsultation Die militärische Allianz richtete sich gegen den spanischen König Felipe V. der katalanischen Institutionen eingesetzt worden war, die Repression gegen die katalanischen Eliten. Was wiederum zur Folge hatte, dass sich die bislang Unentschlossenen unter ihnen zusehends auf die Seite der Verschwörer schlugen.
Ein Gesandter der englischen Königin Anne, der in Katalonien residierende Diplomat und Unternehmer Milford Crowe, konnte vor diesem Hintergrund das eingangs erwähnte Bündnis schmieden. Dieses sah die Entsendung von 10.000 Soldaten und 12.000 Gewehren vor, während die Katalanen die englischen Truppen beherbergen sowie 6.000 Männer für den Kampf bewaffnen sollten.
Der Pakt sah außerdem vor, dass die Katalanen Karl von Östereich als spanischen König anerkennen, während sich dieser im Gegenzug verpflichtete, die katalanischen Institutionen zu respektieren. Als der Anwärter auf den spanischen Thron jedoch 1711 zum deutschen Kaiser ernannt wurde, löste sich die von England angeführte Allianz gegen die französischen Bourbonen auf. (jan)