Tränen und Tadel zur Amtseinführung
Ex-Nationaltrainer Julen Lopetegui als neuer Trainer von Real Madrid präsentiert
Madrid – dpa/tl.
Julen Lopetegui ließ den Tränen ungeniert freien Lauf. Nur einen Tag nach seinem Rauswurf als Fußball-Nationaltrainer wurde der 51-Jährige am vergangenen Donnerstag in einer emotionsgeladenen Zeremonie als neuer Coach von Real Madrid präsentiert. „Gestern war für mich der traurigste Tag seit dem Tod meiner Mutter“, sagte Lopetegui vor seiner Familie und zahlreichen Journalisten schluchzend. Nach dieser Aussage musste Lopetegui eine längere Pause machen. Unter dem Beifall der Anwesenden fügte er an: „Aber heute ist der glücklichste Tag meines Lebens!“Zu seiner Amtsenthebung sagte er, dass er sich nichts vorzuwerfen habe. Er sei davon überzeugt, dass er professionell und loyal sowie „absolut ehrlich und transparent“gehandelt habe.
Der Coac war am Mittwoch vor einer Woche – nur zwei Tage vor dem WM-Auftakt Spaniens gegen Portugal – von Verbandspräsident Luis Rubiales Rubiales im Trainingslager des WM-Mitfavoriten in Krasnodar des Amtes enthoben und durch Sportdirektor Fernando Hierro ersetzt worden, nachdem Real am Dienstag völlig überraschend die Verpflichtung Lopeteguis bekanntgegeben hatte.
Real-Boss Florentino Pérez nutzte die Präsentationen des ZidaneNachfolgers, um Rubiales in aller Schärfe zu kritisieren. Die Amtsenthebung Lopeteguis sei „ungerecht, unverhältnismäßig und beispiellos in der Geschichte des Fußballs“, sagte er. Pérez sprach von einer „absurden Reaktion“, von „falsch verstandenem Stolz“und von Menschen, die „jede Chance nutzen, um Real Madrid in Verruf zu bringen“.