Polizei in Not
Akuter Mangel an Sicherheitskräften im Süden der Provinz Alicante
Im Sommer vervielfacht sich die Bevölkerungszahl in den Küstenorten Spaniens. In Orihuela Costa leben dann 200.000 statt 30.000, in Torrevieja und Umgebung fast eine halbe Million Menschen. Eine enorme Herausforderung für Kom- munen, Basisdienstleistungen wie Strom- und Wasserversorgung, Öffentlichen Nahverkehr oder Müllabfuhr zu gewährleisten. Im Süden der Provinz Alicante gibt es diesen Sommer wieder ein spezielles Problem: Es fehlt an allen Ecken und Enden an Polizisten. Bummelstreiks, Stellenmangel, Kompetenzgerangel und unattraktive Arbeitsbedingungen, aber auch einige kriminelle Kollegen bringen das System an den Rand des Kollapses.
Torrevieja – mar. Vom 25. Juni bis 29. Oktober sollten 25 Hilfspolizisten die Ortspolizei Torreviejas unterstützen und an den übervölkerten Stränden Dienst tun. Doch erst am Freitag wurde die Ausschreibung publiziert, die absurderweise immer noch Ende Juni als Dienstbeginn definiert. Bewerber haben acht Tage Zeit ihre Dokumente einzureichen. Voraussetzungen sind ein spanischer Pass, Größe mindestens 1,65 Meter, mindestens ein Bachelor-Abschluss, Führerschein, keine Vorstrafen. Danach folgen Schulung, Prüfung und medizinische Tests, sodass die „ Strandpolizei“nicht vor Ende August einsatzbereit sein wird. Torrevieja verfügt über 165 Ortspolizisten, ein Drittel davon im Innendienst, der Krankenstand ist durchschnittlich 18 Prozent.