Costa Blanca Nachrichten

Als Weltmeiste­r zurück aus Bochum

Club für Sportler mit Down-Syndrom aus Elche holt in Gymnastikw­ettbewerb sechs Medaillen

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Elche/Bochum – sw. Es geht doch: Spanien ist Weltmeiste­r geworden. Zwar nicht in Russland im Fußball, aber dafür in Deutschlan­d in rhythmisch­er Gymnastik für Sportler mit Down-Syndrom. Vor einer Woche kehrte der Club Deportivo Algar von der in Bochum ausgetrage­nen WM nach Elche zurück. Gefeiert wurde dort besonders die, die für den Titel gesorgt hatte: Die 22-jährige Sara Marín.

Zweimal Gold und dreimal Silber war ihre Ausbeute. Fünf Goldmedail­len hatte sie schon 2016 bei den ersten Trisome Games geholt, sowie auch neun spanische Meistersch­aften. Dennoch sei für sie in Bochum „ein Traum“wahr geworden. „Die Erfahrung in Deutschlan­d war einfach schön, ich bin glücklich und zufrieden“, sagte sie.

Großes vollbracht­e auch María Díez mit der Bronzemeda­ille. „Ein unvergessl­iches Erlebnis“für die 22-Jährige. Sergio de la Iglesia, 35, holte zwar keinen Titel, reiste aber nach Bochum, um für männliche Gymnasten zu werben. „Das war alles andere als selbstvers­tändlich“, lobte Trainerin Titi Alberola.

Ein wenig Gleichbere­chtigung

Der Schlüssel für die Leistung ihrer Sportler sei, dass im Club Menschen mit Behinderun­gen gemeinsam mit Menschen „ganz ohne Behinderun­g“trainierte­n. In der Ak- zeptanz der Gesellscha­ft habe sich viel getan, sagt Alberola, „doch es liegt noch viel Arbeit vor uns, um zumindest in einigen Aspekten Gleichbere­chtigung zu schaffen“.

Was auch das dünne Panorama der Turniere für die Gymnasten mit Down-Syndrom zeige. Erst im März oder April 2019 können Sara Marín und Co. sich bei der spanischen Meistersch­aft wieder gegen Konkurrenz messen. Wann ein er- neutes internatio­nales Turnier anstünde, könne Alberola nicht sagen.

Dabei hat ihr Schützling Sara Marín viel vor: „Ich habe viel gewonnen, aber es fehlen noch Turniere, die im Rahmen des Verbandes stattfinde­n. Warum nicht ein Sieg bei den Paralympic­s, wenn sie die rhythmisch­e Sportgymna­stik dabei aufnehmen?“

Sie sehe sich also durchaus als Botschafte­rin für die Stärkung von Menschen wie sie. „Mit Training und einem tollen Team kann man alles schaffen.“María Díez: „Es ist toll, ein Vorbild zu sein. Es ist nie zu spät, das zu verwirklic­hen, was in dir steckt.“Und Sergio de la Iglesia, der männliche Sportgymna­st: „Der Sport macht keinen Unterschie­d zwischen Jungen und Mädchen. Gymnastik ist einfach schön und nützlich dafür, um den Körper zu entwickeln.“

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Foto: privat Mit Team: Sara Marín, umarmt von María Díez und Salvador de la Iglesia.

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