Gedanken am Meer
Perlenmuscheln der Poesie Such ich am kiesgrauen Strand Perlenmuscheln der Phantasie Such ich im vielkörnigen Sand Gedankenfetzen zermartern mein Hirn Der Himmel ist verriegelt Ohn‘ jeglich‘ leuchtend‘ Gestirn Mein Schicksal, bist Du besiegelt? Mein Engel, sag mir doch eben Was ich hier mache Ist das schon Leben? Das ich nicht lache ! Geistiges Strandgut umspült mein Gebein Umgeben von Minimalisten Ach, Mensch was bin ich doch klein Degradiert nur zum Statisten Die Wellenbrecher meiner Entfaltungswut Zähmen mich jäh Schäumende Gischt – nach gewaltiger Flut Bezwingt mich zäh Unter’m Brennglas der Befindlichkeiten Zerfällt mein ICH zu Staub Lauter Unverbindlichkeiten Und Gefühle sind mir taub Vom Zeitgeist laß ich mich berauschen In mir ist es öd und leer Natur, Dir kann ich nicht mehr lauschen Hab‘ dafür kein Empfangsteil mehr Zurück blick‘ ich auf mein Leben Sah ich kein Licht nicht, sah nur den Schatten? War es mehr Nehmen, war es auch Geben? Sah ich kein‘ Hunger nicht, sah nur die Satten? So naht denn der Abend Dunkel und dräuend Der Tod kommt –erquickend und labend Sieht mich – verzweifelnd, bereuend Du Seele, gegeißelt vom Alltagsgrau Wo ist Dein tönerner Lebenstraum? Wenn ich so in Dich schau‘ Verheilten die Wunden kaum Steig‘ denn zum Himmel empor Enteile in zeitlosen Weltenraum Befrei‘ Dich vom Körper, dem unwissenden Tor Und lebe den ewigen Lebenstraum Alfred Bielefeld Adsubia