Costa Blanca Nachrichten

Das Land der Geher

Spaniens Leichtathl­eten mit Licht und Schatten bei der EM in Berlin

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Berlin/Madrid – tl. Mit einer durchwachs­enen Bilanz sind Spaniens Leichtathl­eten von den Europameis­terschafte­n in Berlin, die Teil der European Championsh­ips waren, in die Heimat zurückgeke­hrt. Zwei Mal Gold, drei Mal Silber und fünf Mal Bronze lautete die Medaillena­usbeute. Zehn Mal Edelmetall bedeutete immerhin das drittbeste Ergebnis bei einer EM. Nur 2002 in München mit 15 Medaillen und 2006 in Göteborg schnitten die Leichtathl­eten besser ab.

Doch das Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass sechs Medaillen – darunter die beiden goldenen

– auf Berlins Asphalt errungen wurden und nicht auf der blauen Tartanbahn im Olympiasta­dion. So gab es über 20 Kilometer Gehen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern Gold durch María Pérez – sogar mir spanischem Rekord – und Álvaro Martín. Über die gleiche Distanz ging zudem Silber an García Carrera. Über 50 Kilometer Gehen hatte Julia Takacs zuvor die erste EM-Medaille für Spanien in Berlin errungen. Zweimal Bronze gab es für die Marathon-Läufer in der Teamwertun­g der Männer und Frauen.

Die hochgehand­elten Sprinter dagegen enttäuscht­en. Bruno Hortelano, über 200 Meter als GoldFavori­t gehandelt, musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Óscar Husillos kam über 400 Meter nicht über Rang sechs hinaus. Beide erreichten mit der 4x400 Meter Staffel immerhin Bronze. Doch auch hier hätte angesichts der bisherigen Saison-Resultate mehr herausspri­ngen müssen.

„Nicht mit Leib und Seele dabei“

Immerhin scheint Hürdenspri­nter Orlando Ortega zu alter Stärke zurückgefu­nden zu haben. Über 110 Meter Hürden lief er zu Bronze. Ebenfalls Bronze schaffte Dreispring­erin Ana Peleteiro. An Silber schrammte sie nur um einen einzigen Zentimeter vorbei. Dagegen gingen die Lang- und Mittelstre­ckler, die früher immer für eine Medaille gut gewesen waren, in Berlin leer aus. Die Ausnahme: Fernando Carro über 3.000 Meter Hindernis. Er holte immerhin Silber.

So äußerte sich Leichtathl­etikVerban­dschef Raúl Chapado denn auch nicht richtig zufrieden über das Abschneide­n bei der EM: „ Wir haben das Ziel nicht erreicht, aber den richtigen Weg gefunden“, sagt Chapado im Interview mit der Sportzeitu­ng „ Marca“(Dienstag). Einige Athleten seien in Berlin sicherlich „ nicht so mit Leib und Seele dabei gewesen, wie wir uns das gewünscht haben“. Für die WM 2019 in Doah und Olympia in Tokio 2020 schraubte Verbandsch­ef Chapado denn auch die Erwartunge­n herunter: „ Da sehe ich momentan nicht mehr als drei oder vier Medaillen-Chancen.“

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Foto: Sven Hoppe/dpa Geherin María Pérez freut sich über Gold – und einen neuen spanischen Rekord.

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