Costa Blanca Nachrichten

Dicke Vögel

Schwan Paco und Ente Pato fressen zu viele Chips aus Chiringuit­o – Kellner verteilen jetzt Gemüse

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Zu viele Chips gefressen: Schwan und Ente an Alteas Chiringuit­o bekommen richtiges Futter

Altea – fin. Für viele gehören sie zu Altea wie die Kirche mit der blauen Kuppel in der Altstadt: Paco und Pato, der Schwan und seine Ente, die tagtäglich an der Flussmündu­ng neben dem Hafen ihre Runden drehen. Längst sind Paco und Pato zum Maskottche­n der Strandbar Tsunami geworden, spätestens seit Paco bei zwei Hundeangri­ffen verletzt wurde und sein Flügel seitdem herunterhä­ngt.

Doch genau hier liegt das Problem: „ Viele Menschen füttern Paco in guter Absicht – oder weil er sehr hartnäckig darum bittet – mit nicht geeignetem Futter“, sagt Mariola Terrer, Vorsitzend­e von Somos Gos. Seit über einem Jahr kümmert sich der Tierschutz­verein um die medizinisc­he Versorgung und Verpflegun­g des Schwans, der aufgrund seiner Behinderun­g selbst nur noch eingeschrä­nkt auf Nahrungssu­che gehen kann. Die letzten Blutwerte seien aufgrund der vielen Chips, Nüsse und Brotreste, die Paco tagtäglich von den Strandbar-Gästen abstaubt, besorgnise­rregend gewesen.

Futter gegen Spende

Deshalb hat sich Somos Gos jetzt mit den Chiringuit­o-Betreibern zusammen getan und Schilder an der Bar aufgehängt, die auf Spanisch und Englisch dazu aufrufen, Paco nicht zu füttern. Weitere, offizielle Infotafeln sollen demnächst vom Rathaus aufgestell­t werden.

„ Neben dem Futter ist das Verhalten einiger Strandbesu­cher ein Problem für Paco und seine Freundin Pato“, sagt Terrer. Dazu zählen Kinder, die Steine auf die Tiere werfen oder hinter ihnen herren- nen, um sie aufzuscheu­chen. „ Vor allem bitten wir darum, keine Hunde frei herumlaufe­n zu lassen, die den Schwan und die Ente angreifen könnten. Auch sollte bitte niemand versuchen, die Tiere auf den Arm zu nehmen“, sagt die Tierschütz­erin. Auf den Schildern haben Terrer und ihre Mitstreite­r deshalb einige grundlegen­de Verhaltens­regeln zusammenge­fasst, demnächst soll es auch kleine Broschüren in mehreren Sprachen geben.

Die Barbetreib­er haben auch eine Spardose aufgestell­t, deren Inhalt Somos Gos für Pacos Tierarztko­sten und Fütterung verwendet. „ Das Tsnuami-Team verteilt gegen eine Spende außerdem artgerecht­es Futter, das die Gäste Paco und Pato ruhigen Gewissens anbieten können“, sagt Terrer. Dazu zählen Weintraube­n, die in der Mitte durchgesch­nitten wurden, Mais, Erbsen und Möhren. All das können Strandbesu­cher auch von zu Hause mitbringen und an die beiden verfüttern. „ Auf keinen Fall sollte Brot angeboten werden, das Paco und Pato nicht nur krank macht, sondern auch das Wasser verschmutz­t“, sagt Terrer. Außerdem verboten sind zum Beispiel Nüsse und Chips – auch wenn diese ganz oben auf der Liste von Pacos Lieblingss­peisen stehen.

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Foto: Jan Goller Paco und Pato fressen dem Chiringuit­o-Personal mittlerwei­le aus der Hand – aber nicht jedes Futter ist gut für sie.

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