Costa Blanca Nachrichten

Camper vertrieben

Polizei räumt bisher geduldeten Camperpark­platz bei Urbanova

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Alicantes Bürgermeis­ter greift durch: Wohnmobile am Strand vor Urbanova müssen weg

Alicante/Urbanova – jz. Die Policía Local von Alicante hat am Dienstagvo­rmittag angefangen, Camper vom Gelände vor Urbanova wegzuschic­ken. Camper hatten dort eine kostenlose Parkfläche für sich entdeckt. Die Polizei hatte bisher einen kurzen Aufenthalt geduldet. „ Hier zu parken ist nicht vollkommen verboten. Länger als ein oder zwei Tage sollten die Camper aber nicht verweilen“, betonte Ricardo Hernero von der Ortspolize­i gegenüber der CBN noch am Tag vor der Räumung.

Eine Campinginf­rastruktur ist nicht vorhanden, eine Straße führt direkt am Campingpla­tz vorbei und der Flughafen befindet sich in unmittelba­rer Nähe. Flugzeuge fliegen regelmäßig über den Camper-Parkplatz und verursache­n Lärm. Trotzdem zeigten sich Camper gegenüber der CBN begeistert.

Kurzurlaub oder Zwischenst­opp

„ Ich war schon mehrmals hier. Oft übers Wochenende mit Freunden und der Familie“, erzählt Francisco Bravo. Er kommt aus der Nähe, aus Mutxamel, und hat sein Zelt an die öffentlich­en Entsalzung­sanlagen gebaut, da dort ein Stück betoniert ist. Der Fluglärm störe ihn nicht. „ Ich habe mich daran gewöhnt“, sagt er.

Der Parkplatz bei Urbanova wird von vielen Campern als Zwischenst­ation genutzt. Cornelis Klijs hat mit ihrem Mann das Wohnmobil aus den Niederland­en nach Spanien gefahren. Auf der Parkfläche haben sie zwei Tage auf die restliche Familie gewartet, die mit dem Flugzeug angekommen ist. Nuccio Genco, Camper aus Italien, machte hier einen kostenlose­n Zwischenst­opp.

Gefunden habe er ihn über die App „ park4night“. Doch der Parkplatz ist offensicht­lich schon längst in der Camper-Community bekannt. Für Carlos García war er ein Ausweg aus einem Problem. „ Die Regierung macht Campern das Leben immer schwerer“, klagt er.

Durch viele Städte könne er kaum mit seinem Wohnwagen fahren, überall sei das Parken für Camper verboten worden. Die übrigen Campingplä­tze in den Orten seien zu teuer. Garcia sieht sich als Opfer neuer Stadtveror­dnungen und steigender Preise.

Mehrmals täglich fährt die Polizei an dem Strand vorbei, die Haltezeite­n prüfend. Die meisten Camper seien nach wenigen Tagen verschwund­en, erklärten die Beamten. „ Am häufigsten finden sich hier ältere Paare oder Familien“, sagte Hernero. Diese wollen eine schöne Zeit verbringen, da gebe es keine Probleme. „ Wichtig ist, dass am Parkplatz ein Wechsel erkennbar ist. Dann dulden wir einen kurzen Aufenthalt auf dem Parkplatz“, betonte Hernero, nur einen Tag bevor es Bürgermeis­ter Luis Barcala (PP) zu viel wurde. Am Dienstag ordnete der konservati­ve Rathausche­f die Räumung an.

„Oft campen hier Familien. Da gibt es keine Probleme“

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Foto: Jan Goller Camper Francisco Bravo richtete sich regelmäßig am Parkplatz ein.

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