Urlaub im runden Paradies
Zwischen Eseln und Bergen: Jean Paul Climent bietet im Ecoburropark Yurta-Übernachtungen an
La Vall d’Ebo – at. „Ich möchte hier am liebsten gar nicht mehr wieder weg“, sagt Elena Sanchis lachend. Doch die Arbeit ruft, und die Frau aus Villajoyosa, ihre Tochter Iris, ihr Partner José Francés und Hund Punxy müssen zurück in die Zivilisation. Der sind sie für zwei Tage entflohen, indem sie im Eselpark in Vall d’Ebo eine Nacht in einer Yurta – einem mongolischen Nomadenzelt – verbrachten. „Spektakulär“, schwärmt Francés. „Es ist, wie zu den Ursprüngen zurückzukehren“, meint Sanchis, geht ein letztes Mal den steinigen Weg zu dem runden Zelt hoch und öffnet die Holztür zu ihrem Paradies.
Ein Paradies, in dem der Rücken sich nicht etwa auf einer Luftmatratze quälen muss. In der aus natürlichen Materialien gebauten Yurta stehen auf 35 Quadratmetern drei bequeme Betten, es gibt kleine Truhen mit dem nötigsten Geschirr, der Fußboden ist aus Holz, die Dachspitze kann bei Bedarf geschlossen werden. „Es ist gut isoliert, weder warm noch kalt“, sagt Francés. Nur für Küche und Bad ist kein Platz, die gibt es für die Gäste aller drei Yurtas, die in dem Ecoburropark des Besitzers Jean Paul Climent stehen, als Gemeinschaftseinrichtung.
Unter Tieren
Bei einem Unternehmen in Girona sei er auf die Yurtas gestoßen, erklärt der Franzose, dessen Steckenpferd eigentlich Esel und andere Tiere sind. Das Bauernhof-Feeling mit Hühnern, Schafen und Co. hat man beim Urlaub in seinem Park also inklusive. Die Tiere leben auf dem gleichen Gelände, auf dem auch die Yurtas stehen.
Auch wenn die meisten seiner Esel zurzeit nicht vor Ort sind. „39 Esel grasen im ehemaligen Safaripark von El Verger, als Brandschutz“, sagt er und wendet sich den Hiergebliebenen zu. Zum Beispiel der ältesten, Friederike. „Sie ist 42 und ich muss ihr täglich beim Aufstehen helfen“, sagt er und streicht dem Esel über die Mähne.
Einen Urlaub wie diesen müsse man mögen. „Das hier ist die reine Natur“, sagt er, manch ein Städter sei zunächst erstaunt. Was Insekten und Ähnliches angehe, dürfe man nicht zimperlich sein, mit dem Wasser müsse man sparsam umgehen, Handyempfang gebe es nicht.
Umso besser, finden Sanchis und Francés. „Hier kann man komplett abschalten. Wir sind so nah an Villajoyosa und doch so weit weg vom Trubel.“Was man hier, außer der Nacht im Yurta, noch erleben kann, darüber informiert Jean Paul Climent seine Gäste gerne, stellt ihnen Wanderrouten, Restaurants und Ausflugsziele wie die Tropfsteinhöhle Cova del Rull vor. Für alle, die mal wegwol- len. Andere bleiben einfach hier und genießen das Nichtstun unter freiem Himmel. „Man redet viel mehr miteinander“, stellt Francés fest, verabschiedet sich dankbar von Jean Claude und fährt mit seiner Familie schweren Herzens wieder zurück in die Zivilisation.