Costa Blanca Nachrichten

Ein Fisch zieht um

Neuer Lebensraum für bedrohten Spanienkär­pfling am Mar Menor

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Cartagena – sg. Der kleine Spanienkär­pfling ist vom Aussterben bedroht. Sein bevorzugte­r Lebensraum – kleine stehende Gewässer, wie Brackwasse­rtümpel – werden nach und nach trocken gelegt, zugeschütt­et oder vernichtet. Nun scheint der unscheinba­re, durchsicht­ige Fisch, der nur selten größer als fünf Zentimeter wird, ein neues Quartier gefunden zu haben. Er hat es sich in einem Wasserloch voller Algen am Strand Punta Brava am Mar Menor in Cartagena bequem gemacht und bereits für Nachwuchs gesorgt. Aber bleiben kann er nicht. Er muss umziehen.

Bedrohung faulende Algen

Der Grund ist ein Sandwall, der sich parallel zum Strand Punta Brava auf natürliche Art und Weise durch die Hydrodynam­ik des Meeres gebildet hat und den Kärpfling-Tümpel vom Mar Menor abschneide­t. Mit der Zeit würden die Algen verfaulen, sich zersetzen, die Anwohner mit üblen Gerüchen belästigen und das Ökosystem des Mar Menor bedrohen.

Das Landesmini­sterium für Umwelt beschloss auf Rat des Wissenscha­fts-Komitees für das Mar Menor, den Sandwall zu entfernen. Zuvor sollten Experten die Wasserpfüt­zen auf Flora und Fauna prüfen. Dabei stießen sie auf rund 130 Kärpflinge. Bei einem Drittel handelte es sich um Fischbrut.

Für die Fische war schnell ein neuer Lebensraum gefunden. Die Umweltorga­nisation Ecologista­s en Acción hat vor einem Jahr einen künstliche­n Teich an der Mündung des Trockenflu­sses Rambla Albujón ins Mar Menor angelegt. In dem Tümpel herrschen exakt die Bedingunge­n, die der Kärpfling braucht, um zu gedeihen.

Der Umzug erfolgte in drei Abschnitte­n, da das Fangen der durchsicht­igen Fischchen inmitten der Algen kein leichtes Unterfange­n war.

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Foto: Carm Ein künstliche­r Teich für den Kärpfling.

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