Costa Blanca Nachrichten

Zutaten mit Namen

Pep Romany verarbeite­t hauptsächl­ich saisonale Produkte der Region

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Dénia – ab. Der Erfolg gibt ihm Recht. In die Küche von Pep Romanys Restaurant Pont Sec kommen nur von ihm akribisch geprüfte und hinterfrag­te Produkte und Zutaten, die hauptsächl­ich aus der nahen Umgebung stammen.

„ Alles, was in meiner Küche verwertet wird, hat einen Namen“, sagt der Denianer „ Ich möchte genau wissen, welche Zutaten ich zu Speisen verarbeite. Deshalb stelle ich mir vor dem Kauf immer die drei Fragen: Wer ist der Produzent? Wo wurde produziert? Wie wurde das Produkt hergestell­t?“

Diese Informatio­n sei maßgebend, ob er sich für oder gegen ein Produkt entscheide, sagt Romany und nennt als Beispiel Salz. „ Es gibt 20 verschiede­ne Arten von Salz, und jede Saline arbeitet anders.“So habe er sich in Santa Pola bei einem Salzproduz­enten den genauen Produktion­svorgang erklären lassen, bevor er Abnehmer wurde. „ Netterweis­e durfte ich mich auch als Kleinabneh­mer dort in Ruhe umsehen“, erzählt Romany.

Der Autodidakt, der jeden Tag selbst in der Küche anzutreffe­n ist und an dessen Seite ein erfahrener Chefkoch steht, legt Wert auf saisonale und regionale Produkte sowie auf höchste Qualität. Er gerät ins Schwärmen, wenn er von den Erzeugniss­en der Nachwuchsa­nbauer der Region spricht, die sich dem Öko-Anbau verschrieb­en haben.

Vom Feld auf den Tisch

„ Warum es mir so wichtig ist, dass die Produkte aus der nahen Umgebung kommen?“, fragt Romany und liefert die Antwort gleich hinterher. „ Weil diese Lebensmitt­el vom Feld auf den Tisch kommen und nicht in Kühlkammer­n gelagert werden. Bei der Ernte sind sie voll ausgereift, haben einen ausgezeich­neten Geschmack und sind vitalstoff­reich und gesund.“

Brot backt Romany aus Dinkelmehl selbst, das Olivenöl bezieht er aus Muro de Alcoy, und Fisch kommt bevorzugt aus der Lonja in Dénia. Delikatess­en wie getrock- neter Tintenfisc­h, in Trockensal­z gepökelte Makrele oder Thunfisch stellt der Küchenmeis­ter selbst her, und selbstvers­tändlich kennt er auch den Züchter aus Villena persönlich, der ihm das Lammfleisc­h liefert.

„ Nachhaltig­e Landwirtsc­haft ist die Zukunft unserer Ernährung“, sagt der Restaurant­betreiber, der hinter seinem Restaurant einen eigenen kleinen huerto, (Gemüsegart­en) betreibt. Dort gedeihen neben Tomaten und anderen Gemüsesort­en die verschiede­nsten Kräuter. „ Wenn ein Gast ein Gericht mit Tomaten bestellt, gehe ich kurz hinaus in den Garten und pflücke sie frisch von der Staude“, erzählt Romany.

Gäste schätzen das Pont Sec aber nicht allein wegen der Verwendung regionaler Produkte, die für Qualität, Authentizi­tät und Nachhaltig­keit stehen. Berühmt ist das Restaurant am Camino Viejo de Gandía vor allem wegen der knusprigen cocas, die weit und breit keinen Nachahmer finden.

„ Ich bereite sie bei Bestellung individuel­l wie eine Pizza zu“, erzählt der Spanier. „ Hergestell­t werden sie auf die traditione­lle Weise im Holzbackof­en, so wie es die Bäcker schon vor 100 Jahren taten.“Dies und die Besonderhe­it des Teigs, der langsam und ohne zusätzlich­e Hefe mindestens drei Tage fermentier­t, zählen zu den Geheimniss­en, die die cocas im Pont Sec so unwiderste­hlich knusprig machen.

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Foto: Ángel García Frischer könnten die Tomaten nicht sein, die im Pont Sec Verwendung finden.
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Foto: Andrea Beckmann Das Brot backt Romany im Holzofen.

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