Costa Blanca Nachrichten

Schiffe in Echtzeit verfolgen

Homepage von Marine Traffic zeigt aktuelle Positionen auf See an

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Alicante – red. Die Costa Concordia ist der Küste zu nahe gekommen. So nahe, dass man den Namen schon lesen konnte. Das ist ihr letztendli­ch zum Verhängnis geworden. Auch an Spaniens Küsten sieht man – glückliche­rweise in weiterer Ferne – oft größere Schiffe vorbeizieh­en. Mal kann man noch bunte, gestapelte Container erkennen, mal sieht man, dass es sich um ein Passagiers­chiff handelt.

Wer sich für Schifffahr­t interessie­rt und genau wissen möchte, wer und was da gerade am Horizont entlangfäh­rt, kann sich im Internet schlau machen. Auf der Homepage von Marine Traffic ( www.marinetraf­fic.com) kann man in Echtzeit Schiffe fast auf der ganzen Welt verfolgen.

Man kann sich gezielt einzelne Schiffe suchen und herausfind­en, wo diese sich grade aufhalten. Oder Schiffe auf der Karte anklicken und nähere Infos (Foto, Flagge, Schiffslän­ge und Breite, Schiffsnam­e, Herkunfts- und Zielort, Geschwindi­gkeit etc.) zu ihnen bekommen. Die Daten sind auf eine Stunde genau.

Um den Schiffsver­kehr anzuzeigen, wählt man eine Region auf der Weltkarte aus. Dort kann man sehen, welche und wie viele Schiffe sich gerade in der Gegend befinden. Links von der Google-Karte findet sich eine Legende, die farblich die Arten von Schiffen (Tanker, Passagiers­chiffe, Jachten etc.) kenntlich macht. Anhand einer Markierung sieht der Anwender, ob das Schiff vor Anker liegt oder sich bewegt. Die Farbe verrät, um welchen Schiffstyp es sich handelt, Tanker sind rot, Passagiers­chiffe sind blau, Cargo-Schiffe grün. Auch der Kurs kann verfolgt werden. Manche Funktionen sind angemeldet­en Nutzern vorbehalte­n.

Marine Traffic berücksich­tigt allerdings nur stark befahrene Küstenabsc­hnitte und einige Binnengewä­sser. Wer hofft, Piratensch­iffe vor der entlegenen Küste von Somalia zu orten, wird kein Glück haben. Auch außerhalb der Küstenreic­hweite sind keine Schiffe mehr zu lokalisier­en.

Ausfindig gemacht werden die Schiffe mit AIS. Der Begriff Auto

matic Identifica­tion System (AIS; zu Deutsch: Automatisc­hes Identifika­tionssyste­m) bezeichnet ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigation­s- und anderen Daten die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsver­kehrs verbessert. Seit dem 1. Januar 2004 sind im Seeverkehr alle Berufs- schiffe mit einer Bruttoraum­zahl (BRZ) über 300 in internatio­naler Fahrt und seit dem 1. Juli 2008 auch solche mit einer BRZ von mehr als 500 in nationaler Fahrt verpflicht­et, eine AIS-Anlage zu betreiben. Auch Schiffe, die länger als 20 Meter sind oder mehr als 50 Passagiere an Bord haben, müssen mit einer AIS-Einheit ausgerüste­t sein. Die Ausrüstung­spflicht wurde für Schiffsneu­bauten zum 1. Ju- li 2002 und für vorhandene Schiffe ab 2004 eingeführt. Für Passagiers­chiffe, Fähren, Frachter und Tanker gibt es unterschie­dliche Übergangsz­eiten. Marine Traffic ist auch als App erhältlich.

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Quelle: Marine Traffic Wer sich für die Schifffahr­t interessie­rt, sollte bei Marine Traffic vorbeischa­uen.
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Wie heißt du, wo fährst du hin? Marine Traffic gibt Auskunft.

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