Costa Blanca Nachrichten

Ludwiigiia muss rraus

Internatio­nales Workcamp der Organisati­on De Amicitia entfernt invasive Wasserpfla­nze im Río Algar

- Weitere Info zu den Projekten von De Amicitia unter www.deamicitia.org

Im Río Algar bei Altea hat sich die invasive Wasserprim­el Ludwigia grandiflor­a breitgemac­ht. Ein internatio­nales Workcamp der gemeinnütz­igen Organisati­on De Amicitia entfernt die Triebe, die heimischen Pflanzen Sauerstoff und Licht nehmen.

Altea yw/jg. Zehn junge Erwachsene, mit robusten Anglerhose­n bekleidet, ziehen schwere, mit Wasser vollgesoge­ne Pflanzenre­ste aus dem Wasser des Río Algar.

Bei den kräftigen Trieben handelt es sich um die invasive Wasserprim­el Ludwigia grandiflor­a, die vermutlich mit dem Inhalt eines Aquariums in den Fluss geleert wurde und sich seitdem ungebremst ausbreitet“, erklärt der Präsident der gemeinnütz­igen Organisati­on De Amicitia, Nacho González.

Primel nimmt Licht weg

Das fünfte Jahr in Folge wird Alteas Fluss unter der Leitung von Matilda Hague von jungen Freiwillig­en aus ganz Europa gereinigt. Und das ist auch nötig“, erklärt die Französin. Viele Gewässer auf der ganzen Welt sind von der Wasserprim­el betroffen. Sie nimmt den anderen Pflanzen Sauerstoff und Licht weg.“

Dreimal im Jahr finden die zweiwöchig­en Workcamps von De Amicitia statt. Jeden Tag arbeiten die Teilnehmer von 9 bis 12.30 Uhr im Fluss. Hague betont, dass auch der kulturelle Austausch nicht zu kurz kommt. Wir sind alle zusammen in einem Haus untergebra­cht, kochen und unternehme­n viel zusammen.“Außerdem bietet das Programm Exkursione­n rund um die Costa Blanca an, sodass die jungen Leute von der Abwechslun­g profitiere­n.

Die Helferteam­s seien immer internatio­nal aufgestell­t, so Hague.

Zurzeit arbeiten Franzosen, Italiener, Belgier, Serben und auch Deutsche zwischen 18 und 25 Jahren mit.“Meistens sprechen die Teilnehmer Englisch, sodass sich alle verstehen.

Durch die Teilnahme am Projekt verspricht sie sich, einen guten Beitrag für die Umwelt zu leisten. Man muss nicht weit weggehen, um etwas zu bewegen.“Neben der Arbeit steht für Hague die Flucht aus dem Alltagsstr­ess und das Zusammense­in mit Gleichaltr­igen im Vordergrun­d. Die Pflanze verbindet uns hier alle“, scherzt sie.

Arbeit als Meditation

Eine der Teilnehmer­innen ist die 19-jährige deutsche Alexandra Homann aus Lünen, die sich nach ihrem Abitur zunächst bei einem Naturschut­zprojekt in einem warmen Land engagieren wollte. Sie bewarb sich bei einer Organisati­on, die Jugendlich­e für Freiwillig­endienste ins Ausland entsendet. Auch wenn die Arbeit anstrengen­d ist, erfüllt sie mich und hat etwas Meditative­s. Meine Gedanken sind dabei frei“, sagt sie.

Bianca di Giovanni kommt aus Italien. Sie wollte raus aus dem Büroleben und suchte nach einer aktiven Beschäftig­ung: Ich habe extra Urlaub genommen, um die Arbeit unterstütz­en zu können“, erklärt die 24-Jährige. Allen abenteuerl­ustigen jungen Menschen kann sie einen solchen erfahrungs­reichen Dienst nur empfehlen.

Ähnlich sieht das auch die Serbin Nataša Nikolić: Die Workcamps helfen einem, toleranter zu werden, offen auf andere Kulturen zuzugehen und stärken den res- pektvollen Umgang mit Mitmensche­n.“Die anderen Freiwillig­en seien für sie wie eine große Familie, unterstrei­cht die 25-Jährige.

Neben der Flusspfleg­eaktion widmet sich De Amicitia auch weiteren internatio­nalen Projekten. So ermöglicht die Organisati­on zwei Deutschen ein Praktikum in Alteas Touristinf­o, um dort Spanisch zu lernen. Zudem unterstütz­t sie einen angehenden Krankenpfl­eger bei seiner Ausbildung in Deutschlan­d, sodass er später in Spanien deutsche Residenten betreuen kann.

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Foto: Ángel García
 ?? Foto: Ángel García ?? Zehn junge Erwachsene arbeiten mit großem Einsatz für die Umwelt im Fluss.
Foto: Ángel García Zehn junge Erwachsene arbeiten mit großem Einsatz für die Umwelt im Fluss.

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