Herbst grüßt bereits: Erste Unwetter sorgen an der Costa Blanca für Windböen, Starkregen und sogar Windhosen
Windböen, Starkregen und Tornados brachte die erste Gota fría des Spätsommers
Alicante – ck. Für das Wochenende waren Unwetter vorausgesagt worden und suchten in unterschiedlicher Stärke die Costa Blanca tatsächlich heim. Vor allem in Süden der Provinz Alicante ging am Samstag Starkregen nieder und tobten Windhosen über Land und Meer. Spektakulär war in Guardamar del Segura ein Tornado, der über das Land wirbelte und Gewächshäuser beschädigte.
Windhosen toben
In der Vega Baja und dem Baix Vinalopó fielen bis zu 62 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde. Das führte speziell in La Marina und Santa Pola zu Problemen. Die Straßen wurden überschwemmt, einige mussten von der Polizei gesperrt werden, weil die Gullydeckel von der übervollen Kanalisation hochgedrückt wurden. Eine 80-jährige Frau musste in Santa Pola von der Feuerwehr gerettet werden. Ein Autofahrer, der trotz des dichten Regens auf der Landstraße zwischen Elche und Santa Pola zu schnell fuhr, landete mit seinem Wagen mitten auf der Verkehrsinsel des Kreisverkehrs.
Zur gleichen Zeit schien im Stadtzentrum von Elche und manchen Dörfern die Sonne, wie die Zeitung „Información“berichtete. In San Isidro standen Straßen unter Wasser, fünf Häuser, die überschwemmt wurden, mussten evakuiert werden. Das Unwetter zog Richtung Valencia und schließlich bis Katalonien und Mallorca weiter. Der Fährverkehr zwischen Valencia und den Balearen musste je- doch nicht eingestellt werden.
Am Strand von Bellreguard, in der Provinz Valencia sind zwei Personen vom Blitz getroffen worden und mussten ins Krankenhaus nach Gandía gebracht werden. Der 20-jährige Mann erlitt einen Herzstillstand und musste von Ret- tungskräften wiederbelebt werden, eine 50jährige Frau erlitt Verbrennungen am Bein. An mehreren Stellen der Küste wurden Windhosen gesichtet, so auch in Jávea.
Jorge Olcina vom Klimainstitut der Universität Alicante sagte gegenüber der „Información“, dass die Erwärmung des Meeres zu mehr und intensiveren Unwettern führt und damit auch die Windhosen zunehmen. Wenn früher zwischen fünf und sieben im Jahr gesichtet wurden an der Küste Alicantes, können es jetzt gut und gerne 15 sein.
Windböen von 110 Stundenkilometern rissen Äste von Bäumen, in Valencia-Stadt wurden die Parks vorsichtshalber geschlossen. Aber nicht nur das Wasser richtete Schaden an. In Les Useres in der Provinz Castellón hat ein Blitz am Samstagnachmittag einen kleinen Waldbrand entfacht. Feuerwehr und Löschflugzeuge konnten sofort eingreifen und löschen.
Für dieses Wochenende wird wieder mit Unwettern gerechnet. Die Zeit der Gota fría hat gerade erst begonnen.