Ab jetzt auch Islam
Wirbel um Religion in Almoradí und Crevillent
Almoradí/Crevillent – sw. Überraschend hat das Land angekündigt, islamischen Religionsunterricht an staatlichen Grundschulen anzubieten. Das Pilotprojekt soll im Oktober an zwei Grundschulen in Aloradí und Crevillent starten, wo bis zu 90 Prozent der Schüler Muslime sind.
Die Bürgermeister María Gómez und César Asencio (beide PP) werfen dem Land vor, „willkürlich“und „überstürzt“zu handeln. Keine der Schulen habe den Islamunterricht gefordert. Das aber sei die Bedingung für dessen Erteilung, was wiederum ein Dekret der spanischen Regierung 2016 festlegte – noch unter dem konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (PP). Gómez und Asencio gaben an, aus der Presse von der Maßnahme des Landes, die auch evangelischen Unterricht in Aussicht stellt, erfahren zu haben. Die Direktoren wüssten nicht, wie der Unterricht umgesetzt werden solle. In den Schulen, die teils aus Containerklassen bestünden, fehlten Räume für weitere Aufteilungen. „Mit sowas kannst du nicht kommen, wenn das Schuljahr begonnen hat“, kritisierte Gómez. „Und das sage ich nicht aus Xenophobie oder Rassismus.“
Die Partei Compromís in Almoradí hatte der PP einen „gefährlichen, zu Hass aufrufenden, Diskurs“unterstellt. Für ein staatliches Schulwesen ganz ohne Religion macht sich nun der Verein von Elternverbänden im Land Valencia, Gonzalo Anaya, stark.