Verdrehung der Tatsachen
Das eigenartige Verhalten der Stadtverwaltung von Cocentaina
Mein Mann und ich haben mit unserer Hündin Lena seit September 2017 in Cocentaina gelebt. Wir hatten einen Nachbarn, der vier Hunde hält und meinte, er könne sich alles erlauben. Die Hunden bellten manchmal 24 stunden am Tag, und er schmiss mit irgendwas mitten in der Nacht um sich. Es knallte regelmäßig.
Im April schaffte einer seiner Hunde es, auf unser Grundstück zu kommen und biss Lena in die Schnauze. Mein Mann ging dazwischen und wurde gebissen. Wir sind dann sofort zum Krankenhaus nach Alcoy gefahren, weil die Wunde stark blutete. Lena war sicher im Haus und der Hund hoffentlich weg. Soweit so gut.
Wieder zuhause verständigten wir die Polizei in Cocentaina. Sie kam nicht, mein Mann sollte am Montag, zwei Tage später, zum Rathaus kommen. Ging nicht, weil mein Mann am Montag wieder in Deutschland arbeitete. Stattdessen bin ich hin gegangen. Meine Anzeige wurde nicht aufgenommen.
Dann bekamen wir Post. Ein Brief in Valenciano. Mein Mann sollte sich bei der Stadt melden, weil ein Klaus Lenz gebissen worden wäre von unserem Hund. Mein Mann setzte ein Schreiben auf, er war ja noch in Deutschland, und schickte es mir per Mail zu. Ich bin dann mit dem ausgedruckten Brief zum Ayuntamiento. Die Annahme des Briefes wurde verweigert.
Dann kamen zwei Polizisten und wollten meinen Mann sprechen. Ich erklärte ihnen, dass mein Mann immer noch in Deutschland sei. Sie fuhren wieder ab. Dann war mein Mann wieder da und wir sind gemeinsam zum Ayuntamiento gegangen. Inzwischen hatte ich klarstellen können, dass mein Mann eventuell von unserem eigenen Hund gebissen worden sei. Dass es sich also um ein und die selbe Person handelte.
Mein Mann legte gegen den Bescheid Widerspruch ein. Inzwischen hatten wir einen Anwalt eingeschaltet. Der teilte uns dann mit, dass Lena konfisziert werden sollte. Unser Hinweis, dass der Nachbar der Verursacher war, wurde ignoriert. Lena wurde auf unserem Grundstück von einem fremden Hund gebissen und wir sollten nun auch noch Strafe dafür zahlen, und Lena sollte konfisziert werden. Der Nachbar ist dem Ayuntamiento unbekannt. Als ich vorschlug, GoogleMaps aufzurufen und danach zu suchen, wurde das abgelehnt.
Meine Frage ist nun: Werden EU-Ausländer nur geduldet, um sie auszunehmen? Dieses Gefühl habe ich bereits öfter gehabt. Es geht immer nur ums Bezahlen, am besten sofort. Wir haben jetzt erstmal die Konsequenzen gezogen, und ich habe Lena letzten Freitag ins Auto gepackt und bin nach Deutschland gefahren. Dort bleiben wir, bis sich die Stadt Cocentaina bei uns entschuldigt hat.
Wir hatten eigentlich vor, in Cocentaina ein Anwesen zu kaufen, um dort ein Hotel mit professionellem Tonstudio und ein Europa-Institut zu eröffnen. Es wären etwa 30 Arbeitsplätze entstanden. Dieses Projekt lässt sich auch in anderen EU-Staaten realisieren. Mein Vater hat 20 Jahre in Spanien gelebt und sich dort sehr wohl gefühlt. Mein Mann und ich mit Unterbrechungen zehn Jahre.
Am 20. April 2013 bin ich von dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck zur Bürgerbot- schafterin für Europa ernannt worden. Die Aufgabe, die dahinter steht, nehme ich sehr ernst. Aber ich frage mich ernsthaft, ist Spanien wirklich reif für die EU? Solange es darum geht, dass Valenciano und Castellano im Streit liegen und Englisch nur von einer Minderheit gesprochen wird, ist das schwierig.
Um der Jugend in Spanien zu helfen, hat die EU Fördermaßnahmen für Spanien aufgelegt. Die Abwicklung sollte über die Banken erfolgen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Ich hab bei mehreren Banken vorgesprochen, es ist niemand da, der auch nur je davon gehört hat. Bei der zuständigen Kommission in Brüssel wundert man sich bereits, warum die Gelder nicht abgerufen werden.