Costa Blanca Nachrichten

Rechtsextr­emisten töten Josu Muguruza

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Am 20. November 1989 wurde der baskische Politiker Josu Muguruza in Madrid von zwei Rechtsextr­emisten getötet. Der Abgeordnet­e der linksradik­alen Partei Herri Batasuna war neu ins Parlament gewählt worden, das am Tag darauf zu seiner konstituie­renden Sitzung zusammentr­eten sollte.

Der 1958 in Bilbao geborene Muguruza begann schon in jungen Jahren, politisch aktiv zu werden. In seiner Studentenz­eit engagierte er sich unter anderem in der separatist­ischen KAS, in der sich mehrere politische, gewerkscha­ftliche und soziale Organisati­onen zusammenge­schlossen hatten.

Im Jahr 1981 setzte sich Josu Muguruza indes nach Frankreich ab, nachdem seine Freundin und spätere Ehefrau, unter dem Verdacht, mit ETA zu kooperiere­n, festgenomm­en wurde. In Frank- reich blieb er sechs Jahre, ehe er ebenfalls verhaftet und nach Spanien ausgeliefe­rt wurde.

In der Folge verbrachte er einige Monate im Gefängnis, bevor er schließlic­h ohne Anklage freigelass­en wurde. Danach tat er sich als Journalist in der linksgeric­hte- ten baskischen Zeitung „Egin“hervor und stieg auch in der Politik in Führungspo­sitionen auf.

Muguruza erlangte großen Einfluss in der baskischen Unabhängig­keitsbeweg­ung, obwohl er der breiten Öffentlich­keit weitgehend unbekannt blieb. In das nationale Parlament zog er nach den Wahlen Ende Oktober 1989 jedoch nur als Nachrücker ein, weil ein Parteigeno­sse von Herri Batasuna auf sein Mandat verzichtet hatte.

Am Vorabend seines Debüts als Abgeordnet­er im spanischen Parlament saß er in einem Madrider Restaurant, als plötzlich zwei vermummte Männer eintraten und ihn erschossen. Die Polizei nahm nach der Tat zwei Mitglieder der rechten Szene fest, von denen einer letztlich verurteilt, der andere aber mangels Beweisen freigespro­chen wurde. (jan)

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Der baskische Politiker wurde nur 31 Jahre alt.

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