Vater von Julio Iglesias befreit
Am 17. Januar 1982 befreite ein Sonderkommando der Policía Nacional und Guardia Civil den von ETA entführten Julio Iglesias Puga. Der Vater des weltberühmten Schlagersängers Julio Iglesias war 19 Tage zuvor von Mitgliedern der Terrororganisation seiner Freiheit beraubt worden.
Der aus Galicien stammende Arzt war zu jener Zeit als Gynäkologe in Madrid tätig. In seiner Praxis erhielt er am 28. Dezember 1981 Besuch von zwei Männern, die sich als Mitarbeiter eines deutschen Fernsehsenders ausgaben und erklärten, eine Reportage über ihn filmen zu wollen.
Einen Tag später fingen die beiden angeblichen TV-Reporter den Frauenarzt auf seinem Weg zur Arbeit ab und verschleppten ihn nach Trasmoz (Zaragoza), wo sie ihr Opfer versteckt hielten. Die Polizei ging anfänglich davon aus, das es sich bei den Tätern um Gewohnheitsverbrecher handelte.
Die Entführungen durch ETA hatten bis dahin nämlich stets einen politischen Hintergrund gehabt. Mit dieser ökonomisch motivierten Tat zielte die Terrorbande indes darauf ab, ein Lösegeld zur Finanzierung ihrer Aktivitäten einzutreiben.
Im Juni 1983 konnten die beteiligten ETA-Mitglieder schließlich vor Gericht gestellt werden. Die beiden Entführer sowie vier Komplizen wurden zu Haftstrafen zwischen acht Jahren und 18 Monaten verurteilt. (jan)