Gegen Wäsche und Sat-Schüsseln: Gemeinde Almoradí geht verstärkt gegen Verstöße an Hausfassaden vor
Almoradí beseitigt unerlaubte Wäsche und Antennen von Balkonen und Wänden
Almoradí – sw. Dass eine nasse Unterhose vom Balkon auf Fußgänger auf dem Bürgersteig heruntertropft, ist noch das geringste Übel, zu dem an ungeeigneten Stellen aufgehängte Wäsche führen kann. Aber wenn Wäscheleinen – oder auch Satellitenantennen – nicht ordnungsgemäß angebracht sind, verschandeln sie nicht nur das Stadtbild, sondern sorgen auch für ernstere Gefahren, zum Beispiel durch Absturz.
Dieser Ansicht ist jedenfalls das konservativ regierte Rathaus in Almoradí, und steht damit in Einklang mit der Stadtverordnung. In Punkt fünf ist darin zu lesen, dass Gegenstände, die zum Haushalt gehören, und das seien Wäsche und größere Antennen, an Fassaden nichts zu suchen haben.
Doch der Ordnungsverstoß ist konstant, erklärt María Gómez (PP), Bürgermeisterin und Polizei- stadträtin. So sei bei den Treffen zur Bürgersicherheit, die sie mit Sozialstadtrat Alfonso García und der Ortspolizei alle zwei Wochen durchführe, das Thema der uner- wünscht mit Kleidern und Schüsseln geschmückten Hausfassaden in Almoradí ständig zur Sprache gekommen. Das Rathaus machte schließlich ernst und führte, ausge- führt durch die Ortspolizei, eine Kampagne in der Innenstadt durch. Offenbar mit Erfolg.
Beim Spazieren durch den Ort sehen die Fassaden der mehrstöckigen Gebäude nun sauberer aus, was vor allem im Umkreis der Calle Mayor, die gerade für 230.000 Euro rundum aufgehübscht und behindertengerecht gemacht wurde, Almoradí einen neuen Glanz verleiht.
Strafzettel für Unterhosen
Ein positiver Nebeneffekt der Aktion war laut Bürgermeisterin Gómez, dass mit den Bürgern gemeinsame Richtlinien für die korrekte Anbringung von Schüsseln und Wäscheleinen vereinbart werden konnten. Insofern sollten in Zukunft die Strafzettel in der Tasche der Beamten bleiben, und die nassen Unterhosen in weniger sichtbaren Ecken trocken werden.