Vom Bauernsohn zum Modeschöpfer
Schlichte Linien und SchwarzWeiß im Kontrast zu lebendigen Farben zeichneten den Stil des just verstorbenen Elio Berhanyer aus – einer der ganz großen spanischen Modeschöpfer des 20. Jahrhunderts.
Dabei stammte der Träger des spanischen Modepreises und vieler anderer Auszeichnungen aus bescheidenen Verhältnissen, kam 1929 bei Córdoba als Bauernsohn mit dem Namen Berenguer auf die Welt, ging nie auf eine Schule und schlug sich mit Landarbeit durch, bis er nach Madrid zog und als Zeichner in der Werbebranche sein Glück versuchte. Von dort aus gelang dem Autodidakten der Sprung in die Modewelt, erst gestaltete er Schaufenster, dann kümmerte er sich um die Kostüme in Theatern. 1960 präsentierte er seine erste Kollektion.
Nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung von bekannten Designern wie Balenciaga und Pertegaz fanden Berhanyers Kollektionen rasch große Beachtung, auch international. In den 1970er Jahren entwarf er auch Prêt-àPorter-Konfektionsmode, kleidete von 1972 bis 1983 die Flugbe- gleiter von Iberia ein, 1982 entwarf er die Uniformen für die Hostessen der Fußballweltmeisterschaft. Schauspielerinnen wie Ava Gardner und Königin Sofía trugen seine Kleider, von 1994 bis 2010 nahm er an der CibelesModeschau teil. Teile seiner Kollektionen sind im Modemuseum Museo del Traje ausgestellt. (sk)