Madrider Machtwort
PP-Chef stellt sich hinter umstrittenen Bürgermeister – Investitionen für Stimmung und Stimmen
PP-Krise in Orihuela: Genova pocht auf Bürgermeister Bascuñana als Spitzenkandidat
Orihuela – mar. Der Chef der Volkspartei (PP), Pablo Casado, hat ein Machtwort gesprochen und den Bürgermeister von Orihuela, Emilio Bascuñana, zum PP-Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl in der Stadt bestimmt. Damit stellt sich die Parteizentrale in Madrid sowohl gegen Landesparteichefin Isabel Bonig, als auch gegen Provinz- wie Kommunalstrukturen. Bascuñana steht juristisch und politisch unter Druck, weil er auf einem Posten im valencianischen Gesundheitsministerium über Jahre Gehalt bezogen, aber keinerlei Arbeit geleistet haben soll. Die Stadträte der PP in Orihuela sind deshalb gespalten und reden teilweise nicht mal mehr miteinander.
Bascuñana erwog bereits, mit einer eigenen Namensliste in die Wahlen zu gehen, als er nun die unerwartete Rückendeckung von Casado erhielt. Doch seinem Ruf in der Stadt selbst dürfte das wenig nutzen, weshalb sich der Bürgermeister mit Aktionismus die Gunst der Bürger zurückholen will.
Küstenbewohner besänftigen
Dieser Tage kündigte er für die Küstenzone 40 Investitionen im Gesamtwert von 5,5 Millionen Euro an. Die Nachricht hat einen bitteren Beigeschmack, denn das Geld stammt aus Auktionen von städtischem Grund in Orihuela Costa, auf dem weitere Wohnsiedlungen entstehen werden. Rund 500.000 Euro der Summe sollen in Verschönerungen an den Stränden fließen, mit 275.000 Euro sollen Belag und Kanalisation am Fußgängerweg Desamparados, Calle Espeñetas, Plazas Santiago und Capuchinos, Plaza de Monserrate sowie El Rabaloche und Avenida de Cabo verbessert werden. Eine halbe Million Euro wird in die Renovierung der Zwillings-Wasserräder „ Moquita y Pando“gesteckt, der Park La Zenia II soll mit 1,5 Millionen Euro „ unüberflutbar“ gemacht werden. 332.000 Euro gehen an die Urbi El Palmeral.
Mit der Ankündigung will Bascuñana auch den Unmut vieler Costa-Bewohner besänftigen, die sich von Orihuela Stadt seit Jahren vernachlässigt sehen. Er sieht sich einer eigenen Bürger-Wahlliste der Costa-Einwohner gegenüber, die unter anderem eine Fertigstellung des Notfallzentrums oder die Verbesserung der Fußgängerübergänge fordern. Bascuñana hat teilweise Investitionen aufgezählt, die bereits zuvor aus Geldern von Land, Provinz oder EU finanziert waren, einige waren sogar schon im Bürgerbudget verankert.
Gleichzeitig wurde der Umund Ausbau des Aquamarina Park am gleichnamigen Strand angekündigt. Hier sollen mehrere Sport- und Erholungszonen für verschiedene Altersgruppen geschaffen werden: Spielplätze für die Kleinsten und Sport- sowie Fitnessareale für junge Erwachsene wie für ältere Bürger. Die Anlage kostet 125.000 Euro, die Ausschreibung dafür läuft, Fertigstellung soll Mitte Mai, also kurz vor den Kommunalwahlen sein.