Kreativ, aber nicht ganz legal
Anwohner von Jáveas Urbanisation Alborada wehren sich mit Verbotsschildern gegen Spaziergänger
Jávea – ms. Idyllisch liegt die Urbanisation Alborada zwischen dem Golf Club Jávea und einem kleinen grünen Kiefernwäldchen – ein Paradies für Spaziergänger und Hundebesitzer wie Gaby Humpert. Die Garmisch-Partenkirchnerin ist dort gern mit ihrem Vierbeiner unterwegs, wenn sie in Moraira Urlaub macht. „ Nie hätte ich erwartet, dass sich einer der Anwohner an ein paar Passanten mit Hund stören könnte“, sagt sie.
Denn weil offenbar immer wieder Spaziergänger in der nicht geschlossenen Urbanisation parken und ihre Vierbeiner dort ausführen, hängten einige Anwohner bereits im vergangenen Jahr kurzerhand Park-, Hunde-, und Zutrittsverbotsschilder in der Siedlung auf.
Öffentliche Straßen für alle
Erlaubt ist das nur dann, wenn sich ausschließlich Privatstraßen in der Urbanisation befinden, wie Jáveas Rathaus auf Anfrage erklärt. Die Ortspolizei sei im Herbst schon einmal gegen selbstgebastelte Straßenschilder in Alborada vorgegangen. Unklar sei aber, ob die Straßen der Urbanisation wirklich alle privat sind. Ein Topograf prüfe derzeit die genaue Sachlage. „ Generell sind auf öffentlichen Straßen solche Schilder nicht erlaubt und müssen im Zweifelsfall weg“, so das Rathaus. „ Öffentliche Straßen dürfen von allen genutzt und in keinem Fall blockiert werden“, heißt es weiter.
Auch Gaby Humpert wunderte sich, als sie das erste Mal auf die improvisierten Verbotsschilder stieß: „ Ich fand das äußerst seltsam“, sagt sie. „ Eine Bekannte von mir hatte sogar einen Zettel an der Windschutzscheibe hängen, der das Parken und Hunde verbot“, erzählt die Oberbayerin. An Platz mangelt es in Alborada eigentlich nicht, die Straßen, die durch die Urbanisation führen, sind großzügig, selten parken dort Autos – die Anwohner haben alle Garagen. Von den einst vielfältigen Verbots- schildern hängt aktuell noch eines, das mit der Aufschrift „ Prohibido Perros“Hunde verbieten soll.
Warum sich offenbar einige Nachbarn über die Spaziergänger echauffierten, kann sich Humpert nicht erklären. „ Das ist schade, denn der Spaziergang ist oft ein nettes Treffen mit anderen Hundebesitzern“, sagt sie. Von Alborada aus kann man bequem bis zum Camí de Cansalades marschieren.
Persönlich sei sie noch keinem der Anwohner begegnet, sagt Humpert. „ Fest steht, ich will nichts Verbotenes tun.“Wenn der Zutritt zu Alborada wirklich nicht erlaubt sei, wolle sie sich dem fügen. Bis Redaktionsschluss konnte das Rathaus keine endgültige Antwort darauf geben, ob Fremden der Zutritt zu Alborada tatsächlich verweigert werden kann oder nicht.