Größer, schneller, mit Knick
Die wichtigsten Trends bei der weltgrößten Mobilfunkmesse Mobile World in Barcelona auf einen Blick
Diese Woche fand in Barcelona die wichtigste Messe für die Mobilfunk-Industrie statt: der Mobile World Congress. Neue 5G-Technologie sowie größere Smartphone-Bildschirme sind zwei der wichtigsten Trends.
Die Mobilfunk-Branche verspricht nach Jahren der Vorbereitung eine Revolution durch den superschnellen 5G-Datenfunk. Auf der wichtigsten Branchenschau in Barcelona zeigten mehrere Hersteller erste 5G-Smartphones. Für den zügigen Ausbau der neuen Mobilfunkgeneration appellierte Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete an die Politik in Europa, vernünftige und fördernde Maßnahmen zu ergreifen. Vodafone-Chef Nick Read betonte, es sei falsch, 5G als ein komplett eigenständiges Netz zu betrachten. Vielmehr sei es eine weitere „ Schicht“über den bisherigen 4G-Netzen.
In dem Osram-Werk, das ein sogenanntes Campus-Netz mit 5G bekommt, sind unter andrem automatisch gesteuerte Fahrzeuge unterwegs, die Produkte und Materialien transportieren. Dabei werden ein öffentliches und ein privates Netzwerk zu einer Infrastruktur verbunden. Am Aufbau des superschnellen Datenfunks arbeiten die Mobilfunk-Konzerne derzeit mit Hochdruck. Es ist zunächst vor allem für Anwendungen in der Industrie konzipiert. Erst zu einem späteren Zeitpunkt dürften private Nutzer von 5G profitieren.
Display zum Ausklappen
Der Bedarf an größeren Bildschirmen unter anderem für Medieninhalte treibt auch die größten Innovationen beim SmartphoneDesign seit Jahren an: Mehrere Anbieter kündigten Telefone an, die sich zu einem Tablet aufklappen lassen. Solche Neuerungen sorgen allerdings auch dafür, dass die Geräte besonders teuer sind. Das am Sonntag in Barcelona von Huawei präsentierte Aufklapp-Te- lefon Mate X dürfte mit knapp 2.300 Euro das bisher teuerste Smartphone werden. Das vor einigen Tagen vorgestellte Galaxy Fold von Samsung gibt es für 2.000 Euro. Für ein weiteres FaltGerät vom chinesischen Anbieter TCL wurde noch kein Preis ge- nannt. Der südkoreanische Konzern LG versucht unterdessen, eine kostengünstigere Antwort darauf zu finden – mit einem zweiten Bildschirm. Das zusätzliche Display sitzt in einer Art Klapphülle und damit im geöffneten Zustand direkt neben dem Bildschirm des Telefons. Dass die beiden Displays unabhängig voneinander agieren können, bewirbt LG als Vorteil. So könne man sich zum Beispiel einen Film ansehen und gleichzeitig auf dem anderen Bildschirm etwas dazu im Internet nachschlagen.
Günstiger und schneller
Die Lösung von LG dürfte um einiges günstiger sein als die FaltSmartphones. Bei der Ankündigung in Barcelona wurde allerdings kein Preis genannt. Den zweiten Bildschirm in der Hülle gibt es für das erste Smartphone der Südkoreaner, das den superschnellen 5G-Datenfunk unterstützt: das Modell V50 ThinQ 5G. Huaweis Mate X soll in 5G-Netzen auch noch schneller als die Konkurrenz sein, verspricht der Hersteller. Und der Smartphone-Senkrechtstarter Xiaomi setzt die Rivalen mit einem Preis von 599 Euro für sein erstes 5G-Gerät unter Druck.
Huawei steht derzeit dagegen wegen Sicherheitsbedenken im