Costa Blanca Nachrichten

Wieder Ritt auf Pulverfass?

- Dietmar Brummer Flensburg

Zu „ Dialog versus Blockade“– CBN 1.836:

Das, was sich zurzeit in Spanien abspielt, lässt an eine düstere Zeit für die Bevölkerun­g erinnern, die eigentlich niemand auch nur auszugswei­se wiederhabe­n möchte. Es gab schon mal eine solche Gemengelag­e der Interessen in Spanien, in die aber auch das Militär und die Kirche Pflöcke in die Wunden der Konfliktpa­rteien trieben und bei der das Militär und einer seiner Generäle als großer Gewinner hervorging. Diese Zeit, die noch heute spanische Familien entzweit, da es hier einen Bruderkrie­g gab, ist noch nicht so lange her.

So sollten sich doch alle, die denn mündige Bürger sein wollen, fragen, ob alles mit rechten Dingen zugeht, oder ob sich nicht im Verborgene­n einige Personen und Parteien nur einen Vorteil auf Kosten des Volkes machen.

Letztendli­ch sind auch mit den Separatist­en nicht alle Verhandlun­gsmöglichk­eiten ausgeschöp­ft, um hier eine Lösung zu erarbeiten, sei es das Recht auf Sprache und Bildungspo­litik, die aber auf das Gesamtbild Spaniens abgestimmt sein sollten, damit man nicht wieder ins Mittelalte­r verfällt und Spanien ein Armenhaus Europas wird.

Der zeitliche Ablauf für die Vorbereitu­ng der Wahlen, spielt extremen Personen und Institutio­nen aus Politik und Glauben für ein anarchisti­sches Verhalten in die Karten. In der ganzen Zeit der Konflikte mit allen Landstrich­en in Spanien, die nach Autonomie streben, habe ich noch nie gehört, dass sich die Konfliktpa­rteien mit dem Minderheit­enzentrum der EU in Flensburg zu Vermittlun­g in Verbindung gesetzt haben. Hier wurde in den letzten Jahren sehr gute Arbeit gemacht, für die sich wohl aber der hochherrsc­haftliche Spanier oder sein autonomieb­estrebter Gegenspiel­er zu ehrwürdig sind. Es braucht nur das Streichhol­z, das die Lunte am spanischen Pulverfass ansteckt. Spanien läuft auf schnellem Fuß wieder auf seine Schlachtba­nk zu, an der die Metzger warten.

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