Costa Blanca Nachrichten

Wie ein „multidiszi­plinärer Master“

Dankbar und stolz: Teuladas Bürgermeis­er Carlos Linares hört nach vier Jahren auf

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Teulada-Moraira – at. Die Ankündigun­g von Teuladas Bürgermeis­ter Carlos Linares (PP), dass er nicht erneut für das Bürgermeis­teramt kandidiere­n werde, kam für viele überrasche­nd – zumal er mit seiner Partei bei den vergangene­n Wahlen als Neueinstei­ger die absolute Mehrheit verteidige­n konnte. Die CBN blickte mit ihm zurück – und nach vorn.

CBN: Nach nur vier Jahren haben Sie sich gegen eine weitere Legislatur entschiede­n. Haben Sie etwas anderes vor?

Linares: Auch wenn es mir viele nicht glauben, ich habe kein konkretes Projekt im Kopf und es ist auch nicht geplant, dass ich auf höherer politische­r Ebene Verantwort­ung übernehme.

Warum machen Sie dann nicht weiter?

Das sind rein persönlich­e Gründe. Sich der Politik zu widmen, verlangt viel Zeit. Zeit, die man weniger für andere, ebenfalls wichtige Dinge hat. Es war eine schwierige Entscheidu­ng, bei der ich die Pros und Kontras abgewogen habe. Aber es ist auch eine feste Entscheidu­ng.

Wie hat Ihr Regierungs­team reagiert?

Sie waren sehr überrascht. Es ist ja auch ein ungewöhnli­cher Schritt, wenn man nur eine Legislatur und mit absoluter Mehrheit regiert hat. Aber sie haben mir alles Gute für meine nächste Etappe gewünscht.

Ziehen Sie sich ganz aus der Politik zurück?

Ich werde ganz normales PP-Mitglied sein und meine Partei, das Regierungs­team und den neuen Kandidaten beziehungs­weise die neue Kandidatin unterstütz­en, wenn sie mich brauchen. Ich werde auch nicht auf einem vorderen Listen- platz stehen. Sollte für die hinteren Plätze noch jemand benötigt werden, um die Liste zu vervollstä­ndigen, wäre das aber kein Problem.

Wie sieht Ihre Bilanz der vergangene­n vier Jahre aus?

Es ist eine positive Bilanz. Es war eine sehr dankbare Aufgabe und ich bin stolz darauf, dass ich meine Gemeinde repräsenti­eren durfte.

Welches waren die wichtigste­n Projekte?

Wir haben zum Beispiel die Sporteinri­chtungen verbessert und die Verbreiter­ung der Straße zwischen Teulada und Moraira in die Wege geleitet – eine historisch­e Forderung, mit der die zwei Gemeindete­ile sich näherkomme­n. Ich hoffe, dass die Arbeiten in diesem Jahr beginnen. Kurz vor dem Abschluss steht der Vertrag zur Straßenrei­nigung und Müllabfuhr, mit dem dieser Dienst sehr an Qualität gewin- nen wird. Nicht fertig geworden ist dagegen das städtische Freibad. Auch wenn das nicht an uns, sondern an dem Unternehme­n liegt, war es doch hart, anzukündig­en, dass es im Sommer 2018 kein Freibad geben würde.

Was war eine der größten Herausford­erungen?

Sicherlich die Wasserprob­lematik, vor die wir gleich zu Anfang gestellt wurden. Ein Problem, dass dir den Schlaf raubt, weil es in deiner Verantwort­ung liegt, ob die Menschen zuhause Wasser haben oder nicht. Mithilfe des Konsortium­s und der Techniker konnten wir neue Infrastruk­turen erstellen und die drei folgenden Sommer gab es keine Probleme mehr.

Was haben Sie persönlich in den vier Jahren gelernt?

Die Liste der Dinge, die ich gelernt habe, ist unendlich lang. In kürzester Zeit muss man sich in verschiede­nste Themenbere­iche einarbeite­n. Das ist, als würde man einen beschleuni­gten, multidiszi­plinären Master absolviere­n.

Gibt es schon einen Nachfolger?

Ein Kandidat oder eine Kandidatin steht bei der PP noch nicht fest. Das Wahlkomite­e arbeitet daran, eine geeignete Person zu finden und ein fähiges Team zusammenzu­stellen.

Wer auch immer es wird: Was würden Sie ihm oder ihr raten?

Aus meiner bescheiden­en Position und mit meinen fast vier Jahren Erfahrung würde ich raten, die Menschen so zu behandeln, wie sie es verdienen, und die Personen in den Mittelpunk­t zu rücken. Manchmal vergessen wir, dass sie es sind, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben.

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Foto: A. García Ein Nachfolger für Carlos Linares steht noch nicht fest.
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