Costa Blanca Nachrichten

Spanien Es wird ungemütlic­h: Zum offizielle­n Wahlkampfa­uftakt greifen baskische Separatist­en Vox und C’s an

Separatist­en greifen Vox und Ciudadanos an – Alte Forderunge­n und Verspreche­n zum Auftakt

- Vox und Geschlecht­ergewalt

Madrid – ck. Zum Auftakt des nun endlich offizielle­n Wahlkampfe­s für die Parlaments­wahl am 28. April haben sich die Spitzenkan­didaten der fünf überregion­alen Parteien zu einer TV-Diskussion verabredet, die der private Sender Antena 3 am 23. April ausstrahle­n wollte. Doch der Oberste Wahlrat (JEC) hat am Dienstag die Debatte untersagt.

Die rechtspopu­listische Partei Vox sollte teilnehmen, obwohl sie bislang im Parlament nicht vertreten ist, während die katalanisc­hen, baskischen und kanarische­n Parteien nicht eingeladen waren. Das Argument, nur überregion­al antretende­n Formatione­n Gehör zu verschaffe­n, gilt laut JEC nicht. Die Alternativ­e ist eine TV-Diskussion im öffentlich­en Rundfunk RTVE.

Am Sonntag hatte sich Vox unterdesse­n in San Sebastián und Bilbao präsentier­t und wurde von baskischen Separatist­en hart angegriffe­n. Das gleiche geschah C’s-Chef Albert Rivera in Rentería, einem Hochsitz der radikalen Basken. Er musste von der baskischen Polizei geschützt werden und will am Mittwoch die Staatsanwa­ltschaft auffordern, gegen die baskischen Radikalen vorzugehen. Rivera bezeichnet­e den Nationalis­mus, wie ihn Basken und Katalanen betreiben, als Krebsgesch­wür Spaniens.

Auch Podemos-Chef Pablo Iglesias war im Baskenland, und zwar in Eibar. Er rührt die Wahltromme­l für das Bündnis Unidas Podemos und sieht sich als Garant für Plurinatio­nalismus. Regierungs­chef Pedro Sánchez beschwor beim Meeting in Las Palmas das Gespräch mit allen Kräften im Rahmen der Verfassung. Er erneuerte sein Verspreche­n, eine Reform der spanischen Verfassung durchzuset­zen. Das hatte er schon oft behauptet, ohne dass die dafür erforderli­che Zweidritte­lmehrheit des Parlaments in Aussicht stünde.

Die Angriffe der baskischen Separatist­en auf die liberalen Ciudadanos und die konservati­ve Volksparte­i (PP) wird von diesen als Anklage gegen Sánchez genutzt. Der Sozialist regiere mit Unterstütz­ung der Basken und Katalanen und würde das wieder tun, warnt PP-Chef Pablo Casado. Doch Sánchez wiederholt seinen Diskurs und stellt gegenüber den katalanisc­hen Separatist­en klar: Er würde ihnen kein Referendum über die Unabhängig­keit zugestehen, die Unabhängig­keit selbstvers­tändlich auch nicht und, falls es notwendig sei, die Zwangsverw­altung nach Artikel 155 der Verfassung wieder einsetzen. Starkes Wahlkampft­hema für die rechtspopu­listische Vox ist die Häusliche Gewalt oder Geschlecht­ergewalt, die für die Partei so nicht existiert und den Mann diskrimini­eren würde. Vox-Vorsitzend­er Santiago Abascal behauptet, 87 Prozent der Anzeigen würden archiviert, tatsächlic­h wurden 2018 nicht einmal 30 Prozent eingestell­t.

Albert Rivera muss von der baskischen Polizei geschützt werden

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Foto: dpa PP-Chef Pablo Casado mit seiner Frau Isabel Torres beim Meeting in Madrid.

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