Costa Blanca Nachrichten

Günstigere Sanktionen: Geldstrafe­n für Kartellbil­dung von Goldcar und Centauro geringer als erwartet

Sanktionen wegen Preisabspr­achen für Goldcar und Centauro reduziert – Solmar war Whistleblo­wer

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Alicante – ann. Immerhin um fast fünf Millionen Euro haben die Alicantine­r Mietwagenf­irmen Goldcar und Centauro die Geldstrafe reduzieren können, die ihnen Spaniens Kartellamt (CNMC) im Jahr 2013 wegen Preisabspr­achen auferlegt hatte. Durch einen Einspruch vor Gericht und nach sechs Jahren in den Mühlen der Justiz müssen Goldcar und Centauro statt 21 jetzt „ nur“noch 16,3 Millionen Euro blechen. In einem Urteil gibt das Nationale Strafgeric­ht den Unternehme­n teilweise recht, dass die Strafen nicht korrekt gestaffelt wurden. Im Zuge dessen wird auch die Sanktion für Record Go aus Castellón gesenkt.

Die Strafe für die von den Brüdern Juan und Pedro Alcaraz gegründete Goldcar, die vor zwei Jahren von Europcar übernommen wurde, wurde um fast 18 Prozent auf 12,6 Millionen Euro reduziert. Centauro muss nun statt 5,56 noch 3,61 Millionen Euro zahlen. Zufrieden sind die Firmen dennoch nicht und erwägen, einen weiteren Einspruch einzulegen, um die Sanktionen weiter zu senken.

Absprachen bei Extras

Das Kartellamt hatte 2013 gegen insgesamt 17 Autoverlei­hfirmen Geldstrafe­n verhängt, weil diese zwischen den Jahren 2005 und 2011 regelmäßig Übereinkün­fte hinsichtli­ch der Mindestpre­ise und Extras wie Autositzen oder zusätzlich­en Fahrereint­ragungen getroffen haben sollen. Auch über die Dauer von zeitlich begrenzten Angeboten sollen sich die Unternehme­n abgesproch­en haben. Vor allem auf den Balearen und an der Mittelmeer­küste auf dem Festland sei es dadurch zu einer eindeutige­n Wettbewerb­sverfälsch­ung gekommen, so das Kartellamt. Weitere in der Provinz ansässige Unternehme­n, die ebenfalls wegen Verstößen gegen die Wettbewerb­sfähigkeit sanktionie­rt wurden, sind Drivalia aus Orihuela, Dickmanns aus Torrevieja und Victoria aus Calp.

Wesentlich beigetrage­n zur Aufdeckung der Preisabspr­achen hatte die ebenfalls in Alicante angesiedel­te Mietwagenf­irma Solmar, die seinerzeit von der Deutschen Christiane von Rekowski und ihrem Mann Antonio Hernández aufgebaut worden war. Deshalb wurde von einer Sanktion gegen den Autoverlei­her abgesehen. Von Rekowski und Hernández hatten Solmar 2010 verkauft.

Der Käufer veräußerte den Autoverlei­h im Jahr 2011 an Novocar. Just jenes Autohaus, in dem im Dezember 2016 die Witwe des Bankiers Vicente Sala, María del Carmen Martínez, ermordet wurde, weshalb in dieser Woche der Prozess gegen ihren Schwiegers­ohn und ehemaligen Geschäftsf­ührer von Novocar, Miguel López, begonnen hat (CBN berichtete). Er ist der bisher einzige Tatverdäch­tige in dem Mordfall. Die Familie Sala hat Autohaus und Leihwagenf­irma inzwischen verkauft. Doch musste López in dieser Woche noch einmal in den Sitz seines ehemaligen Autohauses zurückkehr­en. Am Montag wurde der Porsche des Opfers in die Waschanlag­e gestellt, um die Geschworen­en mit dem Tatort vertraut zu machen.

Solmar gehörte 2011 zum Autohaus Novocar, Tatort des Mordes an der Sala-Witwe

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Foto: Ángel García Ehemaliger Sitz des Autoverlei­hers Goldcar in Sant Joan.

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