Für Residenten: Stadträtin Jessica Gommers aus La Nucía im Gespräch
Stadträtin Jessica Gommans im Gespräch – Mehr Integration und Tierschutz
La Nucía – fin. Für Jessica Gommans ist es der perfekte Job: Als La Nucías neue Stadträtin für Ausländer und Tierschutz macht sie zwei große Hobbys praktisch zum Beruf: „ Reisen ist meine Leidenschaft, ich bin sehr gerne mit Menschen aus aller Welt zusammen. Und ich liebe Tiere“, sagt die 30-Jährige. Die CBN sprach mit der Niederländerin, die in Spanien geboren ist und im Amt ihrem Vater Bart Gommans nachfolgt.
CBN: Was haben Sie in den ersten Monaten getan?
Jessica Gommans: Ich bin viel unterwegs, stelle mich überall vor. In den Vereinen werde ich bald FrageAntwort-Treffen organisieren und über die Wichtigkeit der Anmeldung im Rathaus informieren. Die ausländischen Bürger haben Angst, durch eine Anmeldung steuerliche Nachteile oder Abzüge bei der Rente zu erleiden. Aber das stimmt nicht, ein Empadronamiento bringt nur Vorteile, zum Beispiel das Recht auf städtische Leistungen.
Sind die ausländischen Residenten Ihrer Meinung nach in La Nucía integriert?
Die meisten sind Senioren und haben hier ihren Zweitwohnsitz. Sie kommen, um sich zu erholen und nicht, um sich aktiv einzubringen. An kulturellen Angeboten nehmen sie gerne teil, aber ich versuche, sie davon zu überzeugen, auch mal einen Kaffee im Ortskern zu trinken oder sich den Dreikönigs-Umzug anzuschauen. Nicht für mich, sondern für sich selbst. Ich glaube, es würde ihnen gut tun, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Wahrscheinlich beschäftigt Sie derzeit auch der Brexit.
Die Antwort auf alle Fragen zum Brexit ist derzeit sehr einfach: Vor dem 31. Oktober weiß niemand, wie es weitergeht. Ich habe mich mehrfach mit den Verantwortlichen in der Provinzverwaltung getroffen, aber es ist einfach noch alles offen. Was wir durchaus bemerken, ist, dass sich vermehrt Briten anmelden und das ist derzeit auch der einzige Rat, den ich Briten geben kann.
Deutschland ist nächstes Jahr Gastgeberland beim Internationalen Festival in La Nucía. Was bedeutet das?
Deutschland wird das Festival eröffnen, also den großen Umzug zu Beginn anführen und dann noch vor den offiziellen Eröffnungsreden einen Tanz auf der Bühne darbieten. Die Honorarkonsulin Dorothea von Drahosch Sannemann ist begeistert von der Idee und hat schon viele Hebel in Bewegung gesetzt. Auch ich habe mit vielen Clubs, Vereinen und Gruppen Kontakt aufgenommen, die Resonanz ist unglaublich. Es gibt schon jetzt so viele Ideen, dass man zusätzlich zum Festival einen ganzen Deutschland-Tag machen könnte.
Sie sind auch für Tierschutz zuständig. Was macht die Stadt für Tiere?
Der Tierschutz nimmt über 90 Prozent meiner Zeit in Anspruch, weil es ein komplett neues Amt ist und ich bei Null anfangen muss. Die erste große Veranstaltung ist der nationale Kongress für Tierschutz und Hundestaffeln ab 23. Oktober (Details siehe Seite 19). Der Tierschutz liegt mir sehr am Herzen und wir haben einiges geplant, um das Wohl der Tiere zu verbessern. Die 15 Hundeparks der Stadt werden sehr gut angenommen, dort ist immer etwas los und sie dienen als Treffpunkt, ähnlich wie Spielplätze für Eltern. Das fördert letztendlich auch das Miteinander.
Jessica Gommans spricht gut Deutsch, außerdem fließend Spanisch, Englisch und Holländisch. Sie freut sich über Gespräche, Vorschläge, Kritik und hilft gerne bei Problemen weiter. Termine mit ihr kann man in der Rathaus-Außenstelle hinter Mercadona vereinbaren: 966 875 410.