Royale Stadtführung: Was eine Grazer Prinzessin mit der Burg in Dénia zu tun hat
Ilse Kübler auf den Spuren einer fünf Tage währenden Hochzeit
Dénia – red. Es ist die spanische Hochzeit im Winter 1599 schlechthin. Nur wenige Tage nach ihrem Geburtstag verlässt die erst 14-jährige Prinzessin Margarete von Österreich ihre Heimatstadt Graz und ihre 13 Geschwister. Nach langer und beschwerlicher Reise erreicht sie Dénia. Besonders hart gestaltet sich die Schiffsfahrt zur Winterzeit von Genua nach Valencia.
Margarete trifft in Dénia ihren zukünftigen Gemahl, den 18-jährigen Phillip III, der mit 21 Jahren König von Spanien wird. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick. Der berühmte Augenzeuge Lope de Vega schreibt dieses besondere Erlebnis, das in Dénia fünf Tage lang gefeiert wird, in Reimen nieder. Für den Anlass wird Dénias Burg herausgeputzt, und im Hafen liegt eine neue Galeere ganz in Rot und Gold. Es ist ein Hochzeitsgeschenk des Duque de Lerma und V. Marquis von Dénia an den jungen König. Alles was Rang und Namen hat im Königreich Spanien logiert in diesen Tagen in Dénia.
Fünf Tage lang war Dénia damit Hauptstadt des riesigen, spanischen Reiches, fünf Tage lang wurde gefeiert. Es gab Festumzüge, Feuerwerke, üppige Gelage und Landpartien.
„ Wir besichtigen die extra für diese Festlichkeiten erstellten Bauwerke auf der Burg“, kündigt die Österreicherin Ilse Kübler an, die am Mittwoch, 23. Oktober, in Dénia die deutschsprachige Führung „ Königliche Hochzeit auf der Burg im Februar 1599“anbietet.
Tragischer Tod
Königin Margarete habe sich später an ihren dunkelsten Tagen in Madrid immer wieder an die einzigartige Zeit in Dénia erinnert. Ihr Ende war tragisch, wobei der V. Marquis von Dénia eine sehr dunkle Rolle spielte. Von diesem Zeitpunkt an verschwand Dénia wieder im Dunklen der Geschichte und reichte erst nach und nach wieder an seine Pracht von vor 420 Jahren heran.