Granada geht die Puste aus
Liga bleibt spannend – Favoriten stolpern und straucheln wie selten zuvor
Der Höhenflug des Fußballclubs Granada an der Spitze der ersten Liga hat nicht lange gedauert. Bei den kurz aufeinanderfolgenden elften und zwölften Spieltagen ging den Andalusiern die Luft aus, und sie mussten gegen Getafe eine 3:1-Schlappe und gegen Real Sociedad abermals eine 1:2-Niederlage einstecken. Derzeit liegt Granada auf dem sechsten Platz mit 20 Punkten, einen Zähler hinter dem Fünften FC Sevilla und dem Vierten Atlético de Madrid sowie zwei Punkte hinter dem Führungstrio um Barcelona, Real Madrid und Real Sociedad.
Die Liga bleibt also spannend, weil die Favoriten patzen, schlecht oder nicht konstant spielen. Der FC Barcelona hat nach zuletzt fünf Siegen eine Niederlage beim Elften UD Levante mit 1:3 (1:0) einstecken müssen. Lionel Messi hatte die Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde per Foulelfmeter in Führung geschossen (38.), doch innerhalb von nur acht Minuten trafen José Campana (61.), Borja Mayoral (63.) und Nemenja Radoja (68.) gegen den deutschen Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen und drehten die Partie. Trotzdem konnten die Verfolger diese Chance auf die Tabellenführung nicht nutzen.
Real Madrid kam gegen den 15. der Tabelle, Betis Sevilla, nicht über ein torloses Remis hinaus und hat als Tabellenzweiter ebenso wie Spitzenreiter Barça 22 Punkte. Dabei legten die Königlichen einen Spieltag zuvor gegen Schlusslicht Leganés einen 5:0-Kantersieg auf den Rasen. Das kostete Trainer Mauricio Pellegrino glatt den Job, der Argentinier räumte den Platz für den Mexikaner Javier Aguirre. Leganés schwebt mit nur fünf Punkten nach gut einem Drittel der Saison in akuter Abstiegsgefahr. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze beträgt sechs Zähler.
Einen Punkt hinter der Spitze liegt Atlético Madrid, der beim FC Sevilla 1:1 und damit wieder nur ein Unentschieden spielte. Lediglich Valencia, auf dem 13. Platz und fünf Punkte hinter der Spitze, konnte gegen Abstiegskandidat RCD Espanyol einen 1:2-Auswärtssieg einfahren, nachdem am elften Spieltag ein hart erkämpftes 1:1 gegen Sevilla drin war. Das Stolpern der Topteams macht die Liga spannend, aber in der Champions League haben die vier Großen Schwierigkeiten, mit europäischen Spitzenclubs mitzuhalten.
Champions: Valencia kämpft
Bei Barça sah man das beim leidvollen 0:0-Unentschieden gegen Slavia Praga am vierten Spieltag der Champions League. Die Tschechen wirkten spritziger als der lahme Spitzenreiter, der die Gruppe F mit acht Punkten vor Dortmund (7) und Inter Mailand (4) anführt. Valencia wachte nach dem 0:1-Rückstand auf und kämpfte in der zweiten Halbzeit ums Überleben. Mit dem 4:1 gegen Lille ziehen die Valencianer mit Chelsea und Ajax in der Gruppe H gleich, die 4:4 unentschieden spielten.
Atlético de Madrid ging gegen Bayer Leverkusen (2:1) unter und liegt in der Gruppe D auf Rang zwei, drei Punkte hinter Juventus (10) und vier vor Bayer Leverkusen. Nur Real Madrid gelang in der Gruppe A ein Befreiungsschlag: 6:0 gegen Galatasaray. Damit stehen die Königlichen sicher auf Platz zwei, fünf Punkte hinter Paris und fünf vor Brügge.