Puente ohne Pointe
Mehrheit im Rathaus gibt FGV-Plänen zu neuem Puente nach – Eröffnung der Zuglinie verzögert sich
Tauziehen um Quisi-Brücke: Benissas Rathaus willigt jetzt doch in FGV-Pläne ein
Benissa – at. Das valencianische Bahnunternehmen FGV bleibt dabei: Die einzige Möglichkeit, die seit 2016 stillstehende Bahnstrecke zwischen Dénia und Calp fertigzustellen, ist der Bau einer neuen Brücke neben der historischen Quisi-Brücke. Von drei Alternativen wurde nach Angaben von FGV die ausgewählt, die sowohl dem Anblick der alten Brücke als auch dem Landschaftsbild am wenigsten Schaden zufügt. Sie wird 30 Meter von der historischen Brücke entfernt gebaut, die Kosten für die Arbeiten belaufen sich auf 12 Millionen Euro. Die Pläne wurden in der vergangenem Woche bei einem Treffen zwischen FGV- und Rathausvertretern in Benissa dargelegt – und von allen Parteien, außer Compromís, akzeptiert. Wenn auch mit nur wenig Begeisterung.
Nur Compromís noch dagegen
Noch im September hatten dagegen alle Parteien den Antrag von Compromís unterstützt, nach Alternativen für den Bau der neuen Brücke zu suchen, die ihrer Meinung nach ein zu großer Eingriff in Landschaft und Kulturgut sei. Auch das war schon eine Kehrtwende, denn im April zuvor hatten alle Parteien ihr Einverständnis für den Bau einer Brücke parallel zur alten, die die Last der modernen Züge nicht tragen kann, gegeben – auch um so das historische Bauwerk erhalten zu können.
Ein großes Hin und Her also, bei dem keine Partei ihrer Linie treu zu bleiben scheint. Die Regierungsparteien PP und Cibe gaben jetzt zu, dass der Vorschlag von
FGV der realistischste sei. Bürgermeister Arturo Poquet (PP) beteuerte gegenüber der Zeitung „ Canfali“, dass man im September den Compromís-Antrag unterstützt habe, da man nichts von der letzten Entscheidung der Vorgängerregierung bezüglich der Brücke gewusst habe. Ein Rathaus könne nicht entgegen seiner einmal getroffenen Entscheidung handeln. Auch Reiniciem und PSOE gaben jetzt nach. Immerhin werde so die alte Quisi-Brücke bewahrt.
Einziger Quergänger bleibt Compromís, deren Sprecherin Mari Carme Ronda gegenüber dem Online-Portal „ La Marina Plaza“ betonte, dass das FGV-Projekt in einigen Aspekten gegen das Gesetz Lopu verstoße. Zudem habe man im April nicht gewusst, wie genau die neue Brücke aussehen werde. Jetzt ziehe man vor, die alte QuisiBrücke so herzurichten, dass sie die Last der neuen Züge tragen kann.
Geduld bis 2022
Allerdings hat FGV schon jetzt zwei Millionen Euro investiert, um die historische Quisi-Brücke in Zukunft als Vía Verde für Fußgänger und Radfahrer nutzen zu können. Die Entscheidung scheint also gefallen zu sein. Und damit wurden auch neue Fristen bekanntgegeben, nach denen sich künftige Fahrgäste auf weitere Verzögerungen einstellen müssen. Nach den ersten Plänen sollte der Fahrbetrieb auf der Linie schon 2018 wieder aufgenommen werden. Jetzt wird es offenbar 2020, allerdings nur auf dem Stück zwischen Calp und Teulada und auch nur mit den alten Zügen, die noch so lange über die historische Brücke fahren, bis die neue fertiggestellt ist. Und das könnte bis 2022 dauern.
Frühestens dann wird die Linie ihren Betrieb bis nach Dénia aufnehmen, wo die neuen Züge wegen der Nutzung als Straßenbahn notwendig sind.