Brücke mit fünf Augen: Aspes Aquädukt aus 18. Jahrhundert wird restauriert
Josés Werk und Gottes Beitrag: Die Wasserbrücke bei Aspe wird restauriert
Aspe – mar. Es ist zwar kein Aquädukt aus der Römerzeit, aber dennoch alt und beeindruckend: der Puente des los cinco ojos – die fünfäugige Brücke. Sie entstand Ende des 18. Jahrhunderts im Naturpark Los Algezares bei Aspe. Notwendig wurde sie, weil Elche mehr Wasser brauchte. Das Bevölkerungswachstum mit der einsetzenden Industrialisierung forderte enorme Ressourcen. Um an das frische Nass aus der BarrenasQuelle zu kommen, musste man über den Tarafa-Fluss und von Aspe bis Elche ein 15 Kilometer langes Kanalsystem errichten, wobei man sich – ganz wie schon viel früher die Römer – das natürliche Gefälle zunutze machte, um das Wasser in Fabriken, Felder und Häuser zu bringen.
Das Projekt war von solcher Wichtigkeit, dass der damalige Erzbischof José Tormo sogar die Kirchenschatulle für die Finanzierung öffnete. Der Architekt José Gonzálvez de Coniedo, selbst aus Aspe, setzte sich und der Gegend dann von 1785 bis 1789 ein Denkmal mit der 17 Meter hohen und 46 Meter langen Brücke über den Barranco.
Ausflügler und Wanderer klettern gerne in der Gegend herum, doch die Behörden kümmerten sich lange nicht um das markante Bauwerk, das nach der Legung moderner Wasserleitungen und der Überleitung des Segura hinfällig und bald auch baufällig wurde.
Mit zunächst 173.000 Euro, die Hälfte davon aus dem EU-gespeisten Landesfonds Feder, sollen in den nächsten vier Monaten erste
Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Konsolidierung nennen das die Fachleute, die sich zunächst eher mit Hochleistungsscannern als mit Spitzhacken ans Werk machten, um den richtigen Ansatz zu finden. Für die Dauer der Arbeiten ist der Wanderweg durch die Brücke gesperrt, man kann in die fünf Augen nur schauen.
Die Brücke der fünf Augen soll nur ein Anfang sein. Insgesamt gibt es zwischen Aspe und Elche 18 solcher Aquädukte und andere Überleitungssysteme. Die Uni Alicante ist dabei, diese so zu dokumentieren, dass sie bald restauratorisch angemessen in Szene gesetzt, also erhalten werden können. Lange genug hat es gedauert, denn das technische Ensemble steht bereits seit 1986 auf der Liste schützenswerter ländlicher Bauwerke und vor noch viel längerer Zeit hätten bereits konservatorische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Mit dem Start der Arbeiten soll auch dieser Katalog erneuert werden, die Denkmäler zum Teil einer aktiv, aber schonend genutzten Umwelt werden, für Wanderer, Technik- und Architekturinteressierte oder Sportler gleichermaßen.
Zwischen Aspe und Elche gibt es 18 solcher Denkmäler der Wasserwirtschaft