Costa Blanca Nachrichten

Ein Stück Heimat

Der Ofen des Austriaco/Café Wien bäckt seit 40 Jahren für viele Deutschspr­achige ein Stück Heimat

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Süßspeisen und Deftiges: Familie Wachter bäckt und kocht in Jáveas Café Wien seit 40 Jahren

Jávea – se. Vor 40 Jahren eröffnete Hubert Wachter mit seiner Frau Helene ein österreich­isches Speiserest­aurant an Jáveas Arenalprom­enade, heute führen es seine Tochter Heidi und seine Enkelin Sarah als Austriaco/Café Wien. „ Das Restaurant hieß Punto de encuentro, also Treffpunkt, weil das auf einem Schild stand, das dort an der Wand hing“, erinnert sich Heidi Wachter. Und ein Treffpunkt ist das Café Wien immer noch. Der Ort, an dem sich zwei Deutschspr­achige in Jávea typischerw­eise verabreden. „ Weil es einfach alle aus Jávea und Umgebung kennen.“

Viele Gäste fragten ihren Vater damals nach Süßspeisen und Gebäck. Bis er schließlic­h einen Schweizer Konditor einstellte, von ihm lernte und eine Bäckerei hinter dem Restaurant eröffnete. Alle Kinder stiegen nach und nach in den Familienbe­trieb ein, der inzwischen Austriaco/Café Wien hieß und wuchs – es gab sogar ein zweites Café Wien in Moraira.

Erst vor einigen Jahren zogen sich die Eltern und auch Heidi Wachters Geschwiste­r zurück. Sie, ihr Mann, ihre Tochter und ihr

Schwiegers­ohn verpachtet­en daraufhin das Restaurant und widmen sich jetzt nur noch dem Café.

Viele spanische Kunden

Es hat sich viel verändert in den 40 Jahren. Für Neuanfänge­r ist es heute viel schwierige­r, denn es gibt sehr viele Normen“, meint Heidi Wachter, die schon mit 15 Jahren mitbedient­e. Auch das Publikum habe sich natürlich erneuert. „ Aber manche Stammkunde­n kommen immer noch. Ich bediene oft Leute, die ich schon als kleine Kinder bedient habe. Und heute sitzen sie hier mit ihren Kindern.“

Das Café Wien habe auch schon immer viele spanische Kunden gehabt. „ Und heute noch mehr“, sagt sie. „ Denn die Leute haben immer mehr Brotkultur.

Man will auch mal ein anderes essen, selbst wenn es etwas teurer ist.“

In vier Jahrzehnte­n hätten sie viele Anekdoten erlebt. „ Einmal ist eine Windhose quer durchs Lokal gezogen, von der Bäckerei her ins Restaurant, hat uns alle Dachziegel weggeweht und mit großer Wucht die Verglasung weggerisse­n.“

Jetzt vor Weihnachte­n bietet die Bäckerei zum Beispiel viele Arten Lebkuchen und Weihnachts­plätzchen, weil die deutschspr­achigen Kunden ja aus allen möglichen Regionen kommen und ihre Spezialitä­ten wollen. „ Und dazu gibt es Stollen mit Rosinen und Marzipan-Mandel-Stollen.“

Sein 40-jähriges Bestehen feiert das Café Wien am Freitag, 6. Dezember, von 10 bis 19 Uhr mit Livemusik und einer Reise in die Vergangenh­eit: „Es gibt Gerichte, die immer gut gingen, zu günstigen Probierpre­isen. Sankt Gallener Schüblinge, Wiener Saftgulasc­h und Wiener Knödel zum Beispiel“, so Heidi Wachter.

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Foto: A. García Heidi Wachter (r.) mit Mann und Tochter im Café Wien.

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