Campingplatz im Hof
Ärger mit Ansage: Dienstleister verwandelt Anwohnerparkplatz in mobiles Feriendorf
Ärger mit Ansage: Unternehmen verwandelt Anwohnerparkplatz in Torrevieja in Feriendorf
Torrevieja – mar. Die Wohnanlage Residencial Eliseos Playa im Viertel Mar Azul ganz im Süden Torreviejas wartet schon seit Jahren auf eine ordentliche Begrünung. Man hat sich damit abgefunden, dass Parkplätze Vorrang haben und die eigentlich Pflanzen gewidmeten Flächen meist nur versanden. 30 Jahre sind die Häuser alt, 600 Wohneigentümer gehören dazu. Ein improvisierter Garten wurde irgendwann planiert.
Doch in den vergangenen Wochen trauten viele ihren Augen nicht. In der Mitte der Anlage, also quasi im gemeinsamen Hof – der allerdings öffentliches Gelände ist
–, liegt der Parkplatz, der von einem Privatunternehmen betreut wird. Dessen Auftrag ist der Betrieb eines nicht kommerziellen Parkplatzes für die Eigentümergemeinschaft und deren Gäste. Doch das Unternehmen hat die 5.500 Quadratmeter große Fläche kurzerhand in einen Campingplatz für Wohnmobile umgestaltet, Stromund Wasseranschlüsse installiert und kassiert kräftig ab.
Vom Park zum Parkplatz
Bis zu 85 Caravans halten nun in der Wohnanlage, fahren rein und raus, breiten ihre Installationen aus, machen Lärm. Überall fremde Menschen. Dafür wird sogar im Internet geworben, sieben Euro pro Nacht und Stellplatz, „ 50 Meter vom Strand und mit Meerblick“. In der Nähe hat die Parkplatzfirma Räume erworben, wo Camper ihre WCs entleeren können und bietet Wäscheservice, Wifi und die Videoüberwachung des Gemeinschaftspools als Sicherheits-Feature an. Der zuständige Stadtrat Federico Alarcón erklärte den Medien gegenüber, dass es für dieses Gewerbe weder eine Genehmigung gebe, noch der dafür genutzte Grund als Parkplatz dienen sollte.
Das Unternehmen hätte das Rathaus getäuscht, so Alarcón gegenüber Información“.
Die Firma nutzte eine hohe Nachfrage, denn die Campingmobile parken derzeit wieder „ wild“an der Küste, weil Torrevieja ihnen kein strandnahes Angebot machen kann oder will. Die Stadt will vom Betreiber fordern, „ seine Tätigkeit an die Lizenz anzupassen oder einzustellen“, heißt es zögerlich.
Die Anwohner fordern hingegen Abschleppwagen und Lizenzentzug, Sie beschweren sich auch über die verdächtige Untätigkeit ihrer Finca-Verwaltungen. Um ihre Interessen durchzusetzen, soll nun eine Anwohnerkonferenz zusammenkommen.
Das Unternehmen hätte das Rathaus getäuscht, so der Stadtrat