Beginn eines kometenhaften Aufstiegs
Am 2. Dezember 2018 erzielte Vox bei der andalusischen Parlamentswahl einen überraschenden Erfolg und zog erstmals in einen regionalen Landtag ein. Ein Jahr später sind die Rechtspopulisten mit 52 Abgeordneten im spanischen Kongress die drittstärkste politische Kraft des Landes.
Vox wurde im Dezember 2013 quasi als rechte Abspaltung der PP begründet. In den ersten fünf Jahren ihrer Existenz kamen sie jedoch bei Wahlen, weder auf nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene, nicht über den Status einer Splitterpartei hinaus.
Erst bei der erwähnten Landtagswahl wurde ihnen vorab prognostiziert, dass sie einen oder gar mehrere Sitze erringen könnten. Die Erwartungen der Meinungsforscher, aber auch der eigenen Anhänger sowie der politischen
Gegner übertrafen sie am Wahltag mit zwölf Mandaten deutlich.
In Andalusien wurden sie damit zum Zünglein an der Waage und konnten der Koalitionsregierung von PP und Ciudadanos als Mehrheitsbeschaffer einen Teil ihrer politischen Agenda aufoktroyieren. Dies trug dazu bei, dass Vox in der Folge noch in acht weitere Landtage sowie in die nationale Volksvertretung einziehen konnte.
Im Einklang mit den übrigen rechtspopulistischen Parteien in Europa kritisiert Vox die Immigrationspolitik und die Dezentralisierung. Außerdem stehen sie der Frauenbewegung sowie der historischen Aufarbeitung der Diktatur skeptisch gegenüber. (jan)