Costa Blanca Nachrichten

Zug um Zug zum Zug

Torrevieja­s Eisenbahnp­läne bleiben auf Papier

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Torrevieja – mar. Ob der 1972 eingstellt­e Bahnverkeh­r irgendwann nach Torrevieja zurückkehr­en kann, steht weiter in den Sternen – über Madrid. Denn dort, im Infrastruk­turministe­rium, stapeln sich Bittbriefe und Studien. Es geht um 24 bis 30 Kilometer Schienen der Linie des ehemaligen Salzzuges, die genügen würden, um Orihuela Costa, Torrevieja, Los Montesinos und Rojales und damit rund 250.000 Menschen wieder per Bahn mit Alicante, Orihuela und Murcia, sogar mit dem Airport sowie dem AVE gen Madrid zu vernetzen.

Madrid hat jetzt 20.000 Euro locker gemacht, um eine weitere Machbarkei­tsstudie zu realisiere­n, seit 2012 gab man 500.000 Euro aus, für eine Papiereise­nbahn. Geprüft wird nun nicht nur die ökonomisch­ste Streckenfü­hrung, sondern auch, ob der Bahnanschl­uss nur mit einer Station außerhalb des Zentrums, an der Landstraße CV905 unweit des Abzweigs nach Montesinos, sinnvoll wäre. Madrid meint nein, denn dann würden all jene, die nach Torrevieja hinein wollten, 1,5 Kilometer davor abgeladen und daher ganz auf den Zug verzichten.

Bahnhof außerhalb der Stadt?

Die Stadt, die eigentlich die Bahn haben will, scheut aber den Anschluss ins Zentrum zur alten Plaza de la Estación, weil der Weg dahin mittlerwei­le zugebaut ist und außerdem über das Bau-Entwicklun­gsgelände La Hoya führen würde, was enorme Bau- und Entschädig­ungskosten für Enteignung­en bedeuten müsste. Denn an einem

Bahnhof bräuchte es auch Parkplätze und Busanschlü­sse, um ihn für Pendler und Touristen attraktiv zu machen. Anderersei­ts bedeutet La Hoya mittelfris­tig 20.000 neue Bewohner, der Kollaps der ohnehin schon verstopfte­n Nationalst­raße N-332 und ihrer Umgehungen wäre ohne Alternativ­en also unvermeidl­ich. Als Kompromiss denkt man über ein Modell nach, dass eine Endstation kurz vor dem Parque de las Naciones beinhaltet (unweit Tierasyl gegenüber Habaneras). Je nach politische­r Entwicklun­g sollen bis Ende 2020 konkrete Pläne präsentier­t werden. Von einem Wiedereröf­fnungsterm­in wagt man aber weder in Madrid noch in Torrevieja bisher auch nur zu träumen.

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Foto: Archiv Bahnstreck­e Orihuela-Almoradí-Rojales, um 1910.

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