Costa Blanca Nachrichten

Im ewigen Eis

Die Antarktis ist der einzige unbewohnte Kontinent – Jetzt im „Sommer“brechen auch spanische Forscher wieder dorthin auf

- Anne Götzinger

Vor 60 Jahren unterzeich­neten zwölf Staaten den Antarktis-Vertrag. Es war nicht nur das erste internatio­nale Umweltschu­tz-Abkommen nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch ein Vertrag über die friedliche Nutzung und Erforschun­g des Kontinents. Seit 30 Jahren mischt auch Spanien im ewigen Eis mit.

Eis, nichts als gleißendes, strahlende­s Eis. Ein weißer Fleck auf dem Globus ist die Antarktis noch immer. Doch seit vor rund 100 Jahren die Erforschun­g des südlichste­n Kontinents der Erde begann, hat die Menschheit viele Geheimniss­e der größten Eiswüste unseres Planeten aufdecken können. Der Antarktisv­ertrag, der am 1. Dezember vor genau 60 Jahren unterschri­eben wurde (siehe Kasten nächste Seite), ebnete schließlic­h den Weg für eine geordnete und friedvolle Erforschun­g des Gebiets.

Aus dem einzigen unbewohnte­n Kontinent der Erde wurde in den vergangene­n Jahrzehnte­n ein internatio­nales Forschungs­zentrum, das vor allem während des Sommers auf der Südhalbkug­el von hunderten Wissenscha­ftlern aus allen Teilen der Welt bevölkert wird. Über 80 Forschungs­stationen von denen 37 ganzjährig in Betrieb sind, heben sich mit meist kräftigen Farben vom unendliche­n Weiß des Kontinents ab.

Spanien unterwegs in Antarktis

Am Montag startete auch das spanische Forschungs­schiff „ Hespérides“von Punta Arenas in Chile aus in die 33. Antarktis-Kampagne des Königreich­s und erreicht zwischen 20. und 22. Dezember die Basisstati­onen auf der Antarktisc­hen Halbinsel. Wenn das Schiff den Breitenkre­is auf gut 66 Grad überquert, wird der alavante – eine Öffnung am Bug – blau angestrich­en, zum Zeichen, dass man sich nun südlich des Polarkreis­es befindet.

Rund 200 Spanier werden bis zum 23. März 2020 – bis zum Ende des dortigen Sommers – auf dem südlichen Kontinent arbeiten. 100 von ihnen sind Forscher, die in 13 verschiede­nen Projekten mitwirken, 105 weitere sind Techniker sowie Personal und Mannschaft der Basisstati­onen und Schiffe.

„ Spanien besitzt zwei Basisstati­onen, die wir jeweils im Sommer öffnen – die Gabriel de Castilla auf Deception Island, einem aktiven Vulkan, und die Juan Carlos I. auf der Livingston-Insel“, berichtet Antonio Quesada. Der 56-jährige Mikrobiolo­ge weiß mit seinen mehr als 15 Antarktis-Kampagnen nicht nur bestens über den südlichste­n Kontinent Bescheid. Seit 2017 ist er außerdem technische­r

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Foto: PCE Das spanische Forschungs­schiff „Hespérides“hat am Montag von Chile aus Kurs auf die Antarktis genommen. Die Basisstati­onen öffnen am 20. und 22. Dezember.
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Tradition am Bug: Antonio Quesada streicht den avalante blau an.

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