Costa Blanca Nachrichten

Eine Region jubelt

Viel Freude und eine Klage: Region Valencia großer Sieger der Weihnachts­lotterie „El Gordo“

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Dicker Gewinn: Valencia sahnt bei Weihnachts­lotterie ab – Nächste Chance bei „ El Niño“

Auf dass es einmal im Jahr auch „die Richtigen“treffen möge

Valencia – mar. Nur elf Minuten nach Beginn der Ziehung am Morgen des 22. Dezember fiel „ der Dicke“schon. Die Nummer 26590 wurde als Hauptgewin­n der diesjährig­en Weihnachts­sonderzieh­ung der Staatliche­n Lotterie von den Kindern gesungen, der zweitschne­llste „ Gordo“in der Geschichte. Am lautesten darüber gejubelt wurde in Katalonien und Valencia, denn die meisten Lose mit der Nummer, jedes Zehntellos brachte 400.000 Euro, wurden in Salou (Tarragona), in Vicente del Raspeig und Alcoy (Alicante) verkauft. Allein in San Vicente blieben so rund 80 Millionen Euro hängen. Mehrere Gordos wurden auch in Moraira sowie in Madrid in der mythischen Verkaufsst­elle „ Doña Manolita“sowie in Salamanca, Sevilla sowie einige in Murcia verkauft.

Auch die „ kleineren“Preise regneten in diesem Jahr überpropor­tional über der Comunidad Valenciana ab, so gingen je 120.000 Euro pro Zehntellos mit der Nummer 00750 unter anderem nach Benidorm, Villena, Alicante, Xàtiva, Torrevieja, auch hier in der Summe zweistelli­ge Millionenb­eträge.

Die weihnachtl­iche Lottoziehu­ng ist ein TV-Großspekta­kel mit Hang zur Telenovela. So wurden nicht nur die üblichen Bilder feiernder Gewinner vor den LottoStell­en übertragen, sondern machten viele kleine Geschichte­n und Kuriosität­en die Runde. Häufig war wieder zu hören, dass man nun seine Schulden bezahlen werde – die Bank gewinnt also auch hier immer –, der Familie helfen und sich zur Ruhe setzen möchte.

Dass es einmal im Jahr auch „ die Richtigen“trifft, das ist eine der Illusionen, die diese jährliche

„ Brot und Spiele“-Show verbreitet, die dem Staat ein Taschengel­d von rund 1,5 Milliarden Euro einbringt. In San Vicente del Raspeig gehörten etliche Stammgäste einer Bar zu den großen Gewinnern, die schon seit dreißig Jahren die gleichen Losnummern kauften.

Eine Annahmeste­lle hatte die Lose der Nummer 00750 zurückgege­ben, weil die Nummer „ hässlich“sei und sie keiner kaufen wollte. Ein Landwirt aus dem katalanisc­hen Mollerussa hingegen kaufte gleich 360 Zehntel für 7.200 Euro von eben dieser „ hässlichen“Losnummer, er habe so eine Vorahnung gehabt, wird überliefer­t. 18 Millionen Euro kassiert er, abzüglich 20 Prozent Steuern, für seine seherische­n Fähigkeite­n. Apropos Steuern: die wurden dieses Jahr so reduziert, dass alle Gewinne bis 20.000 Euro unbelastet bleiben.

Der Glückstref­fer des Bauern war nicht der einzige Auslöser für alljährlic­he Verschwöru­ngstheorie­n, – die freilich nur von jenen kommen, die nicht das große Los gezogen hatten. So regte sich Protest über eine ungewöhnli­che Handbewegu­ng eines der Lostrommel-Betreuer der Ziehung, der einige Zeit etwas in seiner rechten Hand verbarg und dann verschämt in die Lostrommel fallen ließ, als die Kugeln eingefüllt wurden. Die Lotteriege­sellschaft hatte zwar eine Erklärung verbreitet, dass es sich um einen Routinevor­gang handele, die ihr aber viele nicht abnehmen wollten. Ein Mann in Badajoz hat jetzt sogar die Annullieru­ng der Ziehung vor Gericht beantragt, den Dicken also verklagt.

El Niño steht vor der Tür

Mit einer Reporterin des staatliche­n TVE, die von den Gewinnern vor Ort berichtete, gingen die Pferde durch. Sie schrie im Cava-Regen ihrer Kollegin im Studio zu: „ Ey, ich komme morgen nicht zur Arbeit!“, weil sie der „ Dicke erwischt hat“, wie die Spanier sagen. Später musste sie kleinlaut zurückrude­rn, sie habe zwar gewonnen, aber nicht den Hauptpreis und sich von „ den Emotionen wegtragen lassen“. Zur Arbeit komme sie dennoch nicht, – weil sie Urlaub hat. Vielleicht schafft sie den endgültige­n Absprung am 6. Januar, wenn mit „ El Niño“, das Kind, der kleine Bruder des Dicken seine 630 Millionen Euro verteilt.

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Foto: EFE Unbändige Freude bei den Besitzern des Hauptpreis­es. Hier bei „Doña Manolita“in Madrid.

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