Costa Blanca Nachrichten

Aufstand der Morisken in der Alpujarra

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Am 24. Dezember 1568 zettelten die im Königreich Granada lebenden Morisken (konvertier­te Muslime) einen Aufstand gegen die christlich­en Machthaber an. Die Revolte sollte in einen von beiden Seiten mit großer Brutalität geführten Krieg münden, der sich bis zum Frühjahr 1571 hinzog.

Nach der Kapitulati­on des Emirats von Granada Ende 1492 verpflicht­eten sich die Katholisch­en Könige im Kapitulati­onsvertrag von Santa Fé, der arabischen Bevölkerun­g Religionsf­reiheit zu gewähren. Im Februar 1502 sollten Isabel von Kastilien und Fernando von Aragon indes ihre Zwangskonv­ertierung anordnen.

Zum Schein ließen sich die meisten Muslime zwar taufen, da sie ansonsten das Land verlassen mussten, ihre Religion übten sie größtentei­ls aber heimlich weiter aus. Was Felipe II. Anfang 1967 wiederum veranlasst­e sie in einem königliche­n Edikt zur Aufgabe ihres Glaubens und ihrer kulturelle­n Bräuche zu zwingen.

Daraufhin begannen die Morisken aus der Bergregion der Alpujarra einen Widerstand zu organisier­en. Ihr Ende 1568 unternomme­ner Versuch die Stadt Granada einzunehme­n, scheiterte jedoch. Dank der Unterstütz­ung des Osmanische­n Reiches, das Waffen und Soldaten lieferte, konnten sie den Krieg dennoch fortführen.

Die Entscheidu­ng zugunsten der spanischen Krone brachte erst die Interventi­on von Don Juan de Austria, ein Halbbruder des Monarchen, der im Januar 1570 mit einer größeren Armee in der Alpujarra einmarschi­erte. Wie der nicht minder gewaltsame Feind ließ er Gräueltate­n ausüben und Gefangene als Sklaven verkaufen.

Nach dem Ende der Rebellion wurden die unterlegen­en Morisken in den andalusisc­hen Westen oder auch nach Kastilien deportiert. Die Alpujarra Granadas erlebte in der Folge, trotz der Ansiedlung von Nordspanie­rn, einen wirtschaft­lichen Niedergang. (jan)

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Foto: Archiv Schlug die Revolte nieder: Don Juan de Austria.

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