Klar durchgefallen: Pego erstellt Studie zu nachhaltiger Mobilität
Nachhaltige Mobilität: Pego erstellt Diagnose und macht Verbesserungsvorschläge
Fahrradfahrer sind auf Pegos Straßen nur selten zu sehen. Kein Wunder, ohne Fahrradwege begibt sich fast in Lebensgefahr, wer durch die engen Gassen radelt. Vorbei an den am Rand parkenden Autos, zwischen denen sich, gerade im Zentrum, nur im Glücksfall eine Lücke für neue Parkplatzsuchende findet. Pegos Verkehrssituation ist in diesen und vielen anderen Aspekten verbesserungswürdig. Das weiß auch das Rathaus, das die Fortbewegung in dem Ort künftig effizienter und nachhaltiger gestalten möchte. Insgesamt 398.000 Euro soll der Plan für nachhaltige Mobilität, für den man auch auf Hilfen aus Europa hofft, kosten. Innerhalb von fünf Jahren soll er umgesetzt werden.
Der erste Schritt ist getan. Die Gemeindeverwaltung hat eine Diagnose der Situation mit ihren Stärken und Schwächen erstellt und Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Den Inhalt dieser Diagnose, die auf einer Umfrage aus dem Jahr 2017 fußt, hat jetzt die Zeitung Las Provincias“vorgestellt.
Pego fällt durch
Das Gesamtergebnis dürfte Pegos Verkehrsteilnehmer kaum überraschen. In Sachen nachhaltiger Mobilität fällt die Gemeinde durch. Laut der Umfrage sind die Pegolinos in hohem Maße von ihrem privaten Fahrzeug abhängig. 903 von 1.000 Bürgern sind demnach motorisiert. 79 Prozent der Befragten fahren mit dem Auto zur Arbeit.
Viele Autofahrer also, die zudem für viele Probleme sorgen. So glauben 30 Prozent der Befragten, dass im Ortskern zu schnell gefahren wird. Dazu kommen die besagten Parkplatzprobleme: 76 Prozent der Autos würden an Orten parken, die dafür nicht bestimmt oder nicht besonders gut geeignet sind. Insgesamt gebe es zu wenig Parkplätze.
Der Überzahl an Autofahrern steht auf der andere Seite ein Mangel an Radfahrern gegenüber. Nur 27,1 Prozent der Befragten gaben an, überhaupt Rad zu fahren. 89 Prozent davon benutzen es jedoch nicht als Fortbewegungsmittel, sondern für Freizeit und Sport.
Auch öffentliche Verkehrsmittel sind in Pego keine echte Alternative. 90 Prozent der Befragten nutzen diese nicht gibt es doch kaum Angebote mit alltagstauglichem Fahrplan. Wer alles Motorisierte beiseite lässt und zu Fuß geht, hat wiederum das Problem, dass die Fußwege oft zu schmal sind. Gerade mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist da oft kein Durchkommen.
Was alles getan werden muss
Um all das zu ändern hat das Rathaus in seinem Plan für nachhaltige Mobilität Vorschläge aufgelistet, von denen einige extern finanziert werden müssten. Vorgesehen ist zum Beispiel laut Las Provincias“, die städtischen Fahrzeuge durch Elektroautos zu ersetzen, was 120.000 Euro kosten würde. Es müssten Aufladestationen für die Elektroautos (100.000 Euro) und mehr Fahrradparkplätze (4.500 Euro) eingerichtet werden. Es sollen E-Bikes angeschafft (12.000 Euro) und eine Kampagne für mehr Fahrradfahren durchgeführt werden (10.000 Euro).
Fußwege müssen instandgesetzt (40.000 Euro) und der öffentliche Nahverkehr verbessert werden. Kampagnen sollen darüber hinaus den Fußweg zur Schule (30.000 Euro) und das Fahren ohne Alkohol am Steuer (4.000 Euro) fördern. Auch einen Fahrrad- und Fußweg vom Ort bis zum Marjal sieht der Plan vor.
Die gesamte Dokumentation zum Mobilitätsplan kann noch bis zum 20. Januar im Bauamt des Rathauses eingesehen werden.