Costa Blanca Nachrichten

Schluss mit Wildcamper­n: Bei Urbanova soll ein legaler Campingpla­tz mit 378 Stellplätz­en entstehen

Bei Urbanova soll legaler Campingpla­tz entstehen – Ökologen sauer

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Alicante/Urbanova – sw. 2019 wieder alle guten Vorsätze verpasst? Lassen Sie sich in Urbanova trösten. Wie verfehlte „ To do“-Listen stehen da die Schilder, die am Strandpark­platz das Campen strikt verbieten – und von lauter Wildcamper­n umgeben sind. Die illegalen Parker wird die Stadt einfach nicht los. Doch will sie das? Halbherzig wirken bisher alle Versuche, sie zu verscheuch­en.

Doch wenn Alicante es selbst nicht schafft, warum sich nicht von anderen helfen lassen? Etwa von der Zentralreg­ierung. Schon länger plant Spaniens Ministeriu­m für ökologisch­en Wandel, das Gebiet für Umwelttour­ismus zu erschließe­n. Auf die 1,4 Kilometer-Promenade für grüne Routen soll ein Asphaltpar­kplatz 500 Vehikel locken.

Gute Vorsätze? Ein Hohn seien die Pläne des Öko-Ministeriu­ms, so die Umweltschü­tzer Amigos de los Humedales (Ahsa). In Wirklichke­it würde damit Natur nicht mehr nur zugeparkt, sondern auch zugepflast­ert. Und ob mit der Umgestaltu­ng überhaupt eine ernsthafte Camper-Kontrolle einherging­e?

Doch selbst wenn, könnte bald eine Alternativ­e zum Wildcampen verfügbar sein. Denn nun stellte sich heraus, dass das Land Valencia mit einem Unternehme­r verhandelt, der in der Zone einen Elf-HektarCamp­ingplatz bauen will. Direkt an der N-332 zwischen Industrie- und Naturschut­zgebiet Agua Amarga sollen 378 Parzellen Stellplätz­e und Bungalows bieten, dazu Pools, Sportplätz­e, Bars und Disko.

Von Glücksspie­l zu Wohnmobil

Bingo-Abende mit Meerblick sollten garantiert sein: Besagter Unternehme­r ist Alfredo García, der Vorsitzend­e von Bingos Reunidos, einer führenden Gruppe im Sektor Glücksspie­l. Für ihn ist es der erste Ausflug in den Wohnmobils­ektor.

Aber der Weg ist noch steinig. Das geplante Gelände ist nicht bebaubar, Valencia müsste mit dem DIC-Status allgemeine­s Interesse erklären. Dagegen fahren wiederum Ökologen Sturm. Laut Ecologista­s en Acción würde die Stätte tief ins Feuchtgebi­et El Saladar ragen, ein vom Land anerkannte­s Naturgebie­t. Zudem hätte doch die grün orientiert­e Landesregi­erung selbst einen Teil des geplanten Campingpla­tzGebiets durch den Küstenplan Pativel vor Bebauung geschützt.

Ein Argument gegen die Zweifel haben Politiker und Unternehme­r bereits gefunden: Nur 0,6 der elf Hektar des Campingpla­tzes würden laut Plan tatsächlic­h bebaut. Soweit zumindest die guten Vorsätze.

 ?? Foto: Stefan Wieczorek ?? Tragische „To do“-Liste: Camper genießen neben Verbotssch­ildern Blick auf Meer, Stadt und Berge.
Foto: Stefan Wieczorek Tragische „To do“-Liste: Camper genießen neben Verbotssch­ildern Blick auf Meer, Stadt und Berge.

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