Wieder hoch hinaus
Bauunternehmen aus Jávea plant 20-stöckiges Apartmentgebäude am Fossa-Strand
Zum Hälserecken: Calp lässt am Fossa-Strand ein 19-stöckiges Apartmentgebäude bauen
Calp – ms. Noch ein Hochhaus am Fossa-Strand, diesmal doppelt so hoch: Dort, wo momentan das neunstöckige Edifico Calalga steht, soll ein 19 Etagen hohes Gebäude entstehen. Das geht aus einem Projektentwurf hervor, der aktuell zur Einsicht im Calper Rathaus ausliegt und auch der CBN vorliegt. Das Bauunternehmen Construcciones Europeas de Jávea will das alte Gebäude abreißen und ein 19-stöckiges Wohnhaus mit 38 Apartments, Garagen, Pool und Balkons mit Meerblick in der Calle Ponent 2 errichten. Der Protest ließ nicht lange auf sich warten.
Der Opposition passt das Projekt gar nicht, sie hatte ihrem Ärger bereits in der Stadtratssitzung im November Luft gemacht: PSOE, Compromís und Defendamos Calpe monieren, dass am Fossa-Strand nur deshalb doppelt so viele Stockwerke wie vorher entstehen dürfen, weil sich das Bauunternehmen die Rechte dafür „ beim Rathaus erkauft“habe.
Der Vorwurf: Nur mit einer Erweiterung der Baurechte, für die rund eine Million Euro ans Rathaus fließen, könne das Unternehmen überhaupt so hoch bauen. Außerdem, das bestätigte auch Construcciones Europeas de Jávea gegenüber der CBN, soll das Rathaus im Gegenzug einen anderen Grundstücksteil direkt an der Promenade bekommen, auf dem das Bauunternehmen auf eigene Kosten einen öffentlich zugänglichen Platz gestaltet will. Die Opposition wittert dahinter Mauscheleien.
Wie Baustadtrat Juan Manuel del Pino selbst in einem Meinungsartikel der Plattform „ La Marina Plaza“erläutert, sei das
„ Projekt vollständig öffentlich einsehbar“gewesen. Ob der Grundstückstausch zwischen Rathaus und Bauunternehmen legal sei, sei Sache von Juristen, nicht der Politik, so Del Pino weiter.
Opposition droht mit Klage
Compromís kritisiert die Strategie von Calps konservativer Koalitionsregierung aus PP und C’s, 2020
„ praktisch sämtliche Investitionen mit der Vergabe von Baugenehmigungen“stemmen zu wollen. Auch die ab 2020 geltende Senkung der Grundsteuer IBI müsse finanziert werden, was nun mit dem Verkauf von Baurechten zu kompensieren versucht werde, so Sprecher Ximo Perles. „ Sollte die Regierung das Projekt genehmigen, werden wir ein verwaltungsrechtliches Verfahren anstreben“, sagte er dem valencianischen Fernsehsender À Punt.
Die Sozialisten sprechen von einem „ Bauskandal“und drohen ebenfalls damit, die Praktik anzuzeigen, weil das Projekt nicht transparent debattiert worden sei:
„ Die Bürger verstehen die fehlgeleitete Politik des Rathauses nicht, das auf der einen Seite Höhen begrenzt und andererseits Projekte gutheißt, die der Küstenästhetik widersprechen.“Noch ist der Apartmentblock nicht genehmigt, Einwände werden noch angenommen.