Schilder statt Maut
Verwirrung und Diskriminierung: Drei Bürgermeister verlangen Mautfreiheit der AP-7 bis Cartagena
Die Schranken sind weg, Autofahrer sehen sich auf dem jetzt mautfreien AP-7-Abschnitt zwischen Tarragona und Alicante aber noch mit einem chaotischen Hütchenund Schilderwald konfrontiert. Die Mautstellen sind größtenteils noch nicht abgebaut. Nicht von der Gebühr befreit ist die Vega Baja, dort fühlen sich die Gemeinden diskriminiert.
Orihuela – mar. Die Bürgermeister der drei größten Städte der Vega Baja, Orihuela, Torrevieja und Pilar de la Horadada, alle PP, fordern Mautfreiheit auf der AP-7 auch für den Abschnitt, der durch die Vega Baja bis in die Region Murcia führt. Genauer für die 76 Kilometer zwischen Crevillent und Cartagena, auf denen, je nach Saison, vier bis acht Euro pro Tour fällig werden.
Die Bürger würden aufgrund der neuen Mautfreiheit zwischen Tarragona und Alicante nun „ durcheinanderkommen“, so die drei Weisen aus der Vega Baja und außerdem wäre der Kreis, der ohnehin schon durch die Dana, die Ignoranz Valencias und andere
Widrigkeiten ökonomisch im Hintertreffen sei, „ wieder einmal benachteiligt“.
„ Das Infrastrukturministerium in Madrid muss uns empfangen, wir haben mehrere Vorschläge wie man die noch 28 Jahre laufende
Konzession für die Benutzer kostenlos machen kann“, meint Torreviejas Stadtchef Eduardo Dolón und Orihuelas Emilio Bascuñana fügt hinzu: „ Schon seit 21 Jahren werden wir diskriminiert.“Damit meint er vor allem, dass man wegen der eigenartigen Platzierung und Justierung der Mautstellen zwischen Montesinos und Pilar auf nur wenigen Kilometern die ganze Maut von acht Euro zahlen müsse und daher relativ gesehen mehr zahle als jene, die die gesamte Strecke abfahren. Das seien die
„ teuersten 25 Kilometer Spaniens“. Das Ergebnis sei, dass die N-332 über die CV-905 bei Torrevieja von täglich 14.000 potentiellen AP-7-Nutzern als Umgehung genutzt werde und daher entsprechend mit Staus belastet sei.
Ana Martínez, Provinzvertreterin der Sozialisten Alicantes im Senat, findet die Stellungnahme der PP-Bürgermeister „ interessant“, „ haben sie doch seit 1998 kein Wort dazu gesagt, als Aznar (damaliger PP-Regierungschef) und Zaplana (damals PP-Ministerpräsident Valencias, Anm. d. Red.) sich die 50 Jahre Mautautobahn bis 2048 ausgedacht hatten“.
Konzessionsentzug zu teuer
Eine vorzeitige Rückverstaatlichung würde einen Milliardenbetrag Entschädigung kosten. „ Das zu fordern ist sehr billig, aber reine Demagogie“, so Martínez, die klarstellte, dass ihre Partei für steuer- und nicht mautfinanzierten Bau von Straßen eintrete, wie die Autovía A-7. Die Positionierung und Verwaltung der Mautstellen sei indes Sache des Konzessionärs und nicht des Staates.
Die PP hat 1998 50 Jahre Mautautobahn beschlossen