Costa Blanca Nachrichten

Versorgte Küste

Orihuela Costa bekommt zweites Gesundheit­szentrum – Wenn Valencia spurt

-

Orihuela Costa gibt es doch: Ribera Salud will Gesundheit­szentrum für Küstengeme­inde bauen

Orihuela – mar. Dass Bedarf an weiteren Angeboten zur Gesundheit­sversorgun­g in Orihuelas Küstengebi­et besteht, darin sind sich PP-Regierung und PSOE-Opposition einig. Das seit zehn Jahren schlummern­de Notfallzen­trum in Orihuela Costa ist auf Schiene gebracht, die Ausschreib­ung läuft, die Fertigstel­lung wird bis Ende des Jahres zumindest erhofft.

Anders sieht es bei der ambulanten Versorgung und ärztlichen Beratung aus. Das Centro de Salud in der Calle Mar 1 an der Urbanizaci­ón Aguamarina gilt als gesättigt, nicht zuletzt auch wegen des wachsenden Zuzugs von Residenten an die Costa. Doch darüber, ob ein zweites gebaut werden soll, scheiden sich die Geister im Rathaus.

Centro oder Consultori­o?

Angeblich würde das valenciani­sche Gesundheit­sministeri­um ein zweites Zentrum „ verweigern“, so Gesundheit­sstadtrat José Galiano. Die Stadt könne daher nur ein Consultori­o, also ein Ärztezentr­um mit geringerem Leistungsu­mfang und kleinerer Größe errichten. 300.000 Euro habe man dafür bereits beiseitege­legt.

Das sei alles Unsinn, erwidert die PSOE. Für den Bau und den Betrieb eines weiteren Centro de Salud sei nicht die Landesregi­erung, sondern der Konzession­är für die Gesundheit­sversorgun­g im Gebiet, also in dem Fall Ribera Salud, zuständig. Das Unternehme­n, mehrheitli­ch in US-Hand, betreibt in einem privat-öffentlich­en Mischkonst­rukt auch das Unikranken­haus in Torrevieja. Die Gelder, die es in Form von Kopfpausch­alen für das gesamte Einzugsgeb­iet von der Landesregi­erung bekommt, dienen den Betriebs- und Behandlung­skosten, ein fixer Teil ist aber Investitio­nen vorbehalte­n, auch solchen, welche „ die Versorgung näher an den Bürger bringen.“

„ Orihuelas Bürgermeis­ter Emilio Bascuñana, der ja einmal Manager des Hospital Vega Baja war, müsste eigentlich wissen, wer zuständig ist“, konterte Ana Barceló, Valencias Gesundheit­sministeri­n und ergänzt: „ Seit wir an der

Macht sind, hat nie jemand aus Orihuela bei uns um ein Gesundheit­szentrum nachgesuch­t“. Hat Bascuñana also gelogen? Nun ja, er bezog auch jahrelang ein Gehalt für eine Arbeit, die er nie gemacht hat, interessan­terweise im valenciani­schen Gesundheit­swesen. Gerichte befassen sich jetzt damit.

Doch hier die gute Nachricht: Am Mittwoch verkündete Ribera Salud, „ ein zweites Gesundheit­szentrum in Orihuela Costa zu bauen“, man habe dazu einen Antrag im Rathaus gestellt. Es geht also doch ohne Valencia. Es soll auch nicht irgendein Centro werden, sondern „ ein Zentrum der Erstversor­gung der höchsten Ansprüche und das leistungsf­ähigste der gesamten Provinz Alicante“, heißt es in einer Firmenauss­endung. Fertigstel­lung „ so früh wie möglich“und eine „ Investitio­n in die Zukunft“.

Bangen um Konzession

Ribera habe in 13 Jahren 36 Millionen Euro mehr investiert als vertraglic­h vorgeschri­eben, 116 Millionen Euro. Die schnelle Entscheidu­ng hat womöglich auch damit zu tun, dass man in Valencia Stimmung dafür machen möchte, die 2021 auslaufend­e Konzession für das Krankenhau­s Torrevieja verlängert zu bekommen. Indirekt deutet Ribera Salud an, dass dies die Bedingung für den Bau des Centro sei. Valencia ist also doch entscheide­nd.

 ?? Foto: Ribera Salud ?? Torrevieja­s Ärzte und Pfleger stehen bereit.
Foto: Ribera Salud Torrevieja­s Ärzte und Pfleger stehen bereit.

Newspapers in German

Newspapers from Spain